Gefrierpunkt seit Jahren nicht mehr erreicht
Dabei zeigte besonders das vergangene Jahrzehnt einen starken Anstieg der niedrigsten und höchsten Wassertemperaturen pro Jahr, welcher mit dem Anstieg der lokalen Lufttemperaturen korreliere, hieß es. Seit mehreren Jahren hat die Wassertemperatur im Inn
nicht mehr den Gefrierpunkt erreicht - auch nicht für wenige Stunden. »Vor allem aufgrund der neu aufgezeigten Erwärmung der Gewässer im Winter müssen wir von
drastischen Auswirkungen auf die winterliche Entwicklung von Kaltwasserorganismen wie beispielsweise der Bachforelle ausgehen«, sagt der Ökologe.
Leben in den Flüssen bedroht
Niedrist betonte die Wichtigkeit der Wassertemperatur für das Leben in den Flüssen: »Die Wassertemperatur reguliert die
biologische Aktivität und das
Wachstum wassergebundener Organismen, sie hat Einfluss auf physikalische und chemische Eigenschaften des Wassers, was zum Beispiel die Löslichkeit von Sauerstoff oder Mineralien betrifft, und steigende Wassertemperaturen ermöglichen das Einwandern gebietsfremder Arten oder begünstigen auch
Parasiten«. Außerdem würde die Wassertemperatur durch ihren Einfluss auf die biologische Aktivität auch wichtige Ökosystemprozesse wie
die Zersetzung von organischem Material und letztlich auch die Selbstreinigungskraft der Gewässer regulieren. Der Wissenschaftler wolle nun die Folgen der zu erwartenden weiteren Erwärmung untersuchen.
(APA)