Architektonischer Leuchtturm für die Kunst
Mit der neuen Landesgalerie Niederösterreich spielt das Bundesland in der obersten Liga der außergewöhnlichen Museumsbauten Europas mit.
Man nehme das Musée Soulages in Rodez, in der südfranzösischen Region Aveyron gelegen. Oder das Guggenheim Museum in Bilbao. Und eben Krems. Man fragt sich: Wer hatte diese Städte vor dem Bau der Museen international auf dem Reise-Radar? Heute aber sind sie ein ganz besonderer Anziehungspunkt für Kulturbegeisterte, was natürlich auch den Inhalten geschuldet ist. Und das wird in Niederöstereich nicht anders sein.
Die Landesgalerie Niederösterreich wird die Bestände der Landessammlungen mit spannenden privaten verbinden und mit herausragenden Ausstellungen aktuelle Fragen der Gegenwart beantworten.
»Kunstmarke« Museum
Das Museum soll in einer tiefen Beziehung mit der Natur und der Landschaft, in die es perfekt integriert ist, leben und doch eindeutig als zeitgenössische Architektur zu erkennen sein. Das ist auch das »Geheimnis« der weltweiten neuen Museen mit besonderen »Gesichtern«.Mit Respekt für das Umfeld haben die Architekten marte.marte aus Feldkirch Materialien gewählt, die dem besonderen Ort entsprechen und gleichzeitig die Tradition widerspiegeln. Der zentrale Akzent ist die Drehung, die zwei Bewegungsrichtungen – zum historischen Stadtkern und zur Donau – an jenem Ort verbindet, an dem sich den Besuchern das Angebot der Kunstmeile Krems erschließt. Eine tänzerische Skulptur als Landmarke, die dem Stadtraum eine neue Choreografie verpasst. Wichtig ist den Verantwortlichen auch, dass das äußere »Gehäuse« mit dem künftigen Inhalt korrespondiert. Und so wird der neue dynamische Ausstellungsort die ideale Ergänzung und DER architektonische Leuchtturm für die bereits bestehenden Museen der Kunstmeile Krems sein und durch die Attraktivität ganz sicher viele neue BesucherInnen an die Donau holen.
Entlang der Donau und am Schnittpunkt historischer Sehenswürdigkeiten mit der Landschaft Wachau ist die Kunstmeile Krems mit dem Karikaturmuseum und der Kunsthalle ein seit Jahren bekannter und beliebter Ort für die Kunst. Die Kunstmeile zieht sich wie eine kulturelle Klammer durch die Stadt, beginnend beim Minoritenplatz in Krems-Stein mit dem Forum Frohner, dem Klangraum Krems Minoritenkirche und dem Ernst Krenek Institut, über den Museumsplatz bis in die Altstadt von Krems mit dem Museum Krems und der Dominikanerkirche. Am Museumsplatz findet man neben den großen Ausstellungshäusern noch die Artothek Niederösterreich, die Susanne Wenger Foundation, oder das Literaturhaus Niederösterreich sowie das ORTE Architekturnetzwerk.
Ironimus, Deix & Co.
Das Karikaturmuseum Krems wurde vom österreichischen Architekten Gustav Peichl, der als IRONIMUS für seine politischen Karikaturen berühmt wurde, entworfen. Es ist das einzige österreichische Museum für satirische Kunst und widmet sich vor allem der politischen sowie der europäischen Karikatur seit 1900. Perfekt in dieses hochpolitische Umfeld passen auch die Werke von Manfred Deix (1949 – 2016). Er war das Enfant Terrible der deutschsprachigen Karikaturszene und seine wundervollen Deix-Figuren erlangten großen Ruhm. Er provozierte, schockierte und rüttelte an gesellschaftlichen Tabuthemen. Seit Februar 2019 werden in der Ausstellung A ECHTA DEIX – UNVERGESSEN aufwendig aquarellierte Cartoon-Klassiker des Meisters aus den Landessammlungen Niederösterreich in Szene gesetzt.Zeitgenössischer Kunst-Ort
Der zweite Stern am Kunsthimmel an der Donau ist ein internationales Ausstellungshaus – die Kunsthalle Krems. In der ehemaligen Tabakfabrik etablierte sich seit 1995 ein Präsentationskonzept im Spannungsfeld der Kunst nach 1945 mit Schwerpunkt auf internationaler Kunst, immer mit einer interdisziplinären und progressiven Ausrichtung. Im Frühjahr 2019 widmet sich die Kunsthalle Krems dem Künstler Hans Op de Beeck, der auch für das belgische Königshaus arbeitet, eine umfassende Ausstellung.Direkt am Museumsplatz im Erdgeschoss der Landesgalerie Niederösterreich wird Poldi Fitzkas Gastwirtschaft einziehen. Dieser auf der Eingangsebene angeordnete kulinarische Teil ist für die Akzeptanz des Museums von außerordentlicher Bedeutung. Auch dazu gibt es europäische Beispiele in besonderen Museen.