Geht es nach einem Bürgerbegehren, könnte für österreichische Soldat:innen bald eine vegane Alternative auf dem Speißeplan stellen.

Geht es nach einem Bürgerbegehren, könnte für österreichische Soldat:innen bald eine vegane Alternative auf dem Speißeplan stellen.
© Shutterstock/ ANURAKE SINGTO-ON

Bundesheer: Weltanschauung trifft Kantinenessen

Eine Bürgerinitiative setzt sich für die Einführung einer veganen Option in allen Kantinen des Bundesministeriums für Landesverteidigung ein. Ausgang offen, aber ein Gutachten stellt gute Erfolgschancen in Aussicht.

Roland Faltejsek hat am vergangenen Freitag die von ihm ins Leben gerufene Bürgerinitiative »Bereitstellung einer rein pflanzlichen, wahlweise Verpflegungsoption im Bundesministerium für Landesverteidigung« eingereicht – über 1.700 Unterschriften von Österreicher:innen hatte der Unteroffizier des österreichischen Bundesheers dazu gesammelt. Diese wurde nun dem »Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen« zugewiesen. Ob es von dort weiter in einen Fachausschuss geht, entscheidet sich bis 28. September. Ein Gutachten von Rechtswissenschaftler Mag. Roman Friedrich von der Universität Wien, im Auftrag der »Vegane Gesellschaft Österreich«, rechnet dem Vorhaben nun gute Erfolgschancen aus.

Weltanschauung versus Verwaltungsaufwand?

Dort heißt es unter anderem: »Die Forderung nach der Zurverfügungstellung veganer Speisen beim Österreichischen Bundesheer fällt jedenfalls dann in den Schutzbereich des Art. 9 EMRK (anm.d.Red. Europäische Menschenrechtskonvention: Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit), wenn der Veganismus als Weltanschauung ernsthaft, dauerhaft und konsistent vertreten wird.« Weiter heißt es »Eine Beschränkung des Rechts auf Zurverfügungstellung veganer Speisen ist rechtfertigbar, wenn die Inanspruchnahme des Rechts unverhältnismäßig wäre und eine excessive burden für die militärischen Abläufe und Infrastrukturen nach sich ziehen würde.« Mit excessive burden ist in diesem Fall eine Störung bestehender Prozesse gemeint. Felix Hnat, Obmann der »Veganen Gesellschaft Österreich« versucht diesen Punkt durch das Beispiel einer anderen Armee zu entkräften: »Man sieht in anderen Ländern wie Israel, dass es geht. Ich denke, dass es in Österreich mittel- bis langfristig auch so sein muss.«

Isreal als Vorbild?

Tatsächlich bezeichnet sich die isrealische Armee selbst als »The most vegan army« und gilt deshalb weltweit als Vorreiter im Angebot von rein pflanzlicher Ernährung. Ob Österreich diesem Vorbild bald ein Stück näher kommt, entscheidet sich also am 28. September. Angesprochen auf die Erfolgsaussichten wollte Initiator Faltejsek sich jedoch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: »Ich lasse den Ausschuss auf mich zukomen, alles Weitere folgt danach.«

Felix Moßmeier
Felix Moßmeier
Digitalredakteur
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