Wer kennt es nicht – im stressigen Alltag blieb mal wieder keine Zeit zum Essen und schon ist schlechte Laune vorprogrammiert. Ein allseits bekannter Schokoriegel wirbt sogar mit dem Phänomen – sind wir hungrig, werden wir also schnell »hangry«. Eine neue Studie bestätigt dieses geflügelte Wort der Alltagspsychologie jetzt offiziell.
Daten aus Österreich
Forscher um
Viren Swami von der britischen
Anglia Ruskin University in Cambridge und
Stefan Stieger vom Institut für Psychologie und Psychodynamik der
Karl Landsteiner Privatuniversität in Krems fanden heraus, dass tatsächlich ein direkter Zusammenhang zwischen
negativen Emotionen und
Hungergefühlen besteht. Dazu werteten sie die Angaben von über 60 Probanden (zu großen Teilen aus
Österreich und
Deutschland) aus, die über einen Zeitraum von 21 Tagen fünfmal am Tag per App nach ihrem Hungergefühl und Gefühlszuständen wie Ärger, Reizbarkeit und Vergnügen befragt wurden. Die Ergebnisse wurden nun im Fachmagazin »Plos One« veröffentlicht.
Ursache unklar
Wo genau die Ursache für den Zusammenhang liegt, sei noch nicht geklärt. Ein möglicher Ansatz gehe davon aus, dass unser Gehirn bei einem Abfall von
Blutzucker nicht mehr im gleichen Maß in der Lage ist, Emotionen zu kontrollieren, so die Forscher. Ein anderer lege nahe, dass wir in hungrigem Zustand anders auf
äußere Faktoren reagieren und sie als
störender empfinden als nach einer Mahlzeit. »Es ist wahrscheinlich eine komplizierte Kombination aus beidem«, sagte Swami der
dpa. Er gehe aber davon aus, dass psychologische Faktoren eine größere Rolle spielten als der Blutzuckerspiegel, dessen Einfluss in diesem Zusammenhang von verschiedenen Studien angezweifelt worden sei.
(Quelle: Agenturen)