König Brunello bei Tisch
Wein und Region sind fast nirgendwo so verflochten wie der »Brunello« mit Montalcino in der Toskana. Auf über 2.000 Hektar in der Gegend wird jedoch noch einiges mehr angebaut.
Der Ort Montalcino südlich von Siena ist untrennbar mit dem Wein verbunden. Der »Brunello di Montalcino« gilt als König der toskanischen Rotweine. Auf den gut 2.000 Hektar Weinbergen wachsen allerdings auch noch andere hervorragende Weine, wie der »Rosso di Montalcino«, der süße »Moscadello« oder »Sant’Antimo«, der meist ein Cuvée aus mehreren Sorten ist. Alle diese Weine von Montalcino tragen eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung.
»Brunello di Montalcino« entsteht aus Sangiovese. Erst nach fünf Jahren Reifezeit, wobei mindestens zwei davon im Holzfass verbracht werden müssen, kommt er in den Handel. Wie alle klassischen italienischen Weine ist auch ein »Brunello di Montalcino« in erster Linie als edler Tischbegleiter konzipiert. Erst in Verbindung mit Proteinen und Fett bekommen die deutlich spürbaren Tannine des »Brunello« jenen süßen Schmelz, den Genießer so sehr lieben.
Die betonte Säure des Sangiovese gibt einem Brunello Saftigkeit und Trinkfluss. Ein gut gereifter »Brunello« passt zu vielen Gerichten, einige sind jedoch besonders geeignet. So harmoniert er angenehm mit dunklem Fleisch. Gerichte, wie klassischer Rinderschmorbraten, Hammelbraten und vor allem Wildschwein jeglicher Zubereitungsarten, ergänzt der »Brunello« perfekt. Hervorragend mundet »Brunello di Montalcino« auch zu gereiftem Käse – am Besten mit Schafkäse, der direkt um die Hügeln von Montalcino von vielen kleinen Käsereien erzeugt wird.
Über »Brunello«
»Brunello« entsteht Ende des 19. Jahrhunderts mit der Selektion und Beflanzung eines besonderen Sangiovese-Klons durch Ferruccio Biondi Santi auf der »Tenuta Il Greppo«. Aufgrund der dunklen, tief granatroten Farbe nennt er den Wein »Brunello«.Nach ersten raschen Erfolgen erlebt der Weinbau in Montalcino durch die Reblaus und die beiden Weltkriege einen tiefen Einbruch. Erst am 28. März 1966 wird dem »Brunello« ein eigenes DOC-Disziplinar zuerkannt. Ein Jahr später gründen die Weinproduzenten in Montalcino das »Consorzio del Vino Brunello di Montalcino«, um so gemeinsam den Ruf des »Brunello« aufzubauen. In den sechziger und siebziger Jahren wachst bei den Konsumenten der Zuspruch für »Brunello« und und der Rum des »Brunello« geht in die Welt hinaus. Am 1. Juli 1980 erhält der »Brunello di Montalcino« als erster italienischer Wein das DOCG-Gütesiegel. Heute werden jährlich über neun Millionen Flaschen »Brunello di Montalcino« erzeugt. Über zwei Drittel der Produktion gehen ins Ausland, Hauptmarkt ist dabei die USA.
www.consorziobrunellodimontalcino.it