Konkurs über Reinhard Gerer eröffnet

Die österreichische Kochlegende ist als »freischaffender Künstler« in der Bredouille, der Magdalenenhof ist nicht betroffen.

Reinhard Gerer ist einer der erfolgreichsten Köche des Landes und hat die österreichische Kochszene in den 80er und 90er Jahren entscheidend mitgestaltet. So erfolgreich der momentane Pächter des Bio-Stadtguts Magdalenenhof in kulinarischen Belangen war, so ungeschickt stellt er sich offenbar in finanziellen Angelegenheiten an. Dem Amtsblatt der Wiener Zeitung ist zu entnehmen, dass über den »freischaffenden Künstler« Reinhard Gerer am 5. Mai das Konkursverfahren eröffnet wurde. Auf Anfrage von falstaff.at bestätigte Gerer das Verfahren und schwächt ab: »Da geht es um eine lächerliche Summe aus einer Steuersache vor mehreren Jahren. Das ist eine blöde Geschichte meinerseits und der Magdalenenhof ist davon in keinster Weise betroffen«.

Eingebrockt hat sich der Starkoch die Suppe in diesem Fall selber, weil er zwei hinterlegte Briefe nicht abgeholt hat und dadurch einen Gerichtstermin verpasst hat. Bei der Summe handelt es sich laut Gerer um einen Betrag von rund 3.000 Euro. Er rechnet damit, dass das Konkursverfahren rasch wieder eingestellt wird.

Seine größten Erfolge feierte der begnadete Koch im Restaurant »Korso« im Wiener Hotel Bristol, wo er ab dem Jahr 1984 als Küchenchef fungierte. Die Zahl der Köche, die bei ihm arbeiteten und als »Gerer-Schüler« Erfolge feierten ist groß. Nach einer schmerzhaften Abwertung von Gault Millau und Michelin im Jahr 2007 verließ er das Korso und eröffnete nach einer Schaffenspause vor zwei Jahren das Bio-Stadtgut Magdalenenhof am Bisamberg, wo er mit Ehefrau Natalie als Pächter fungiert. Von Donnerstag bis Sonntag kann man sich wieder selbst ein Bild machen, wie gut Gerer heute noch kochen kann. Das nächste Projekt des Starkochs wird die Dining-Abteilung in der Wiener Albertina-Passage, die gerade umgebaut wird.

www.reinhard-gerer.at

(von Bernhard Degen)

Bernhard Degen
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