Marmeladeproduzent Stix muss Strafe zahlen

Wolfgang Stix bezeichnete seine Marillenmarmelade als Marmelade. Laut EU-Diktat hätte diese als Konfitüre ausgewiesen werden müssen.

Unseren heimischen Betrieben wird es nicht leicht gemacht. Denn die EU-Bürokratisierung nimmt kein Ende. Gerade erst musste Wolfgang Stix das am eigenen Leibe erfahren. Seit jeher bezeichnet der bekannte Ökopionier seine Marillenmarmelade als Marmelade. Nun ist das aber nicht mehr möglich und er muss hunderte Gläser umetikettieren und Strafe zahlen. 

Das Vergehen
Laut Strafverfügung ist Wolfgang Stix verpflichtet eine Strafe in der Höhe von 186,40 Euro zu zahlen. Als »Marillenmarmelade Classic« weist die Ökomanufaktur Styx ihre im Visier stehenden Produkte aus. Brüssel schreibt jedoch die Bezeichnung »Konfitüre« vor.

Die Begründung
Als Marmelade gilt zwar Verfeinertes von Zitrusfrüchten, nicht aber jenes von der klassischen Wachauer Frucht. Folglich ist die Pielachtaler Spezialität - amtlich gesehen und ganz nach deutschem Sprachgebrauch - eine Konfitüre. Wolfgang Stix äußerst sich auf Anfrage von Falstaff kritisch zu der europäischen Entwicklung: »Mit großem Bedauern muss ich feststellen, dass die österreichische Kultur dramatisch beeinträchtigt wird und das auch unsere Lebensmitteltradition darunter leidet. Mir als Österreicher ist es ein großes Anliegen, dass wir unsere Eigenständigkeit bewahren, die derzeit nicht nur in Worten gefährdet ist, sondern durch gewisse Verordnungen auch unsere Produktvielfalt bedroht.«

Der Inhalt
Was befindet sich aber nun wirklich in dem kleinen Glas (Bild rechts)? Marillenmarmelade! Nur darf diese laut Brüssel nicht als solche, sondern muss als Konfitüre ausgewiesen werden. Die Höhe der Strafe ist nicht das Problem, diese kann Wolfgang Stix berappen, die Frage ist, wo uns diese Bürokratie noch hinführen wird.

Unternehmensprofil
Styx Naturcosmetic erzeugt mehr als 750 verschiedene Naturkosmetikprodukte, hat eine Produktion von 5.000 Kilo Cremen täglich, die in 100.000 Tuben abgefüllt werden und einen weltweiten Export. Wolfgang Stix hat sich mit seinen 53 Mitarbeitern auf die Erzeugung von rein natürlichen Produkten für Körperpflege und Wohlbefinden spezialisiert. Mittlerweile ist die Styx Naturcosmetic GmbH in über 40 Ländern vertreten. Seit 2011 bietet Styx auch Bio-Schokoladen aus regionalen Rohstoffen an. Bier wird seit Oktober 2014 in einer kleinen Schaubrauerei im Bahnhofsbräu gebraut.

STYX NATURCOSMETIC GmbH
Am Kräutergarten 6
3200 Ober-Grafendorf
T: +43/(0)2747/32 50
F: +43/(0)2747/32 50 10
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www.styx.at

Fotos © Firma STYX

(von Alexandra Gorsche)

Alexandra Gorsche
Alexandra Gorsche
Herausgeberin Profi