Interview mit Falstaff
Was sind Ihre frühesten Erinnerungen an dieses Fest?
Mein Weihnachten war natürlich im Elsass. Und so haben wir an den Feiertagen alle Köstlichkeiten wie Foie gras und Austern gegessen. Das Köstlichste aber war immer die Ente von meiner Oma, dazu Kartoffelpüree oder ihre selbstgemachten Pommes frites (aus 1 Jahre alten Kartoffeln, dann werden sie perfekt). In meiner Kindheit waren das kulinarische Ess-Marathons von großem Genuss. Wunderbar.
Was ist für Sie ganz persönlich für das Gelingen des Weihnachtsfestes nötig?Das Schönste ist, dass die ganze Familie zusammenkommt und alle einen Tag Zeit haben, miteinander zu verbringen. Mein Bruder Mattieu ist wie ich Koch und da ist die Familienzeit sehr kostbar. Die Mama kocht, wir holen die besten Weine aus Keller, es sind auch oft unsere eigenen Geburtsjahrgänge darunter. Der Ablauf ist festgelegt: Gemeinsames Essen, eine Runde durch das Dorf, Abendessen….
Wie ist das dieses Jahr mit Ihrem Kind?Heuer feiern wir zum ersten Mal Weihnachten zu Dritt im Elsass. Das ist sehr schön und darauf freue ich mich.
Haben Sie Weihnachtsstress?Da wir Weihnachten geschlossen haben, dann nicht mehr. Der 22. ist der letzter Arbeitstag, dann geht es nach Frankreich und erst nach dem Jahreswechsel starten wir wieder mit frischer Kraft. Das ist ein Privileg in der Gastronomie.
Und zu Silvester? Was isst an diesem Abend ein Sternekoch?Wir feiern mit Freunden ins neue Jahr und es gibt, abwechselnd von Freunden gekocht, ein »gesellschaftliches Essen« wie Fondue, Raclette. Aber auch einmal ein Kalbsrahmgulasch wenn wir z.B. auf einer Hütte sind.
Und welche Trends sehen Sie kulinarisch für das neue Jahr?Im »Ikarus« jagen wir keinen Trends nach, sondern versuchen, unsere hohen Maßstäbe auch im Jahr 2017 umzusetzen und zu halten. In meinem Team gibt es einige Neuerungen, aber die »Säulen« meiner Mannschaft bleiben. Und ich freue mich auf den Jahresstart im Gastkoch-Reigen, der heuer mit Sternekoch Christophe Muller, dem Executive Chef der »L’Auberge du Pont de Collonges« von Paul Bocuse in Lyon beginnt, sich mit dem indischen Starkoch Manish Mehrota (»Indian Accent«, Neu-Delhi) im Februar fortsetzt und überhaupt ganz viele spannenden Köche nach Salzburg bringt.