Auf der Karte standen Klassiker aus der Region wie beispielsweise Naturschnitzerl (Symbolbild).

Auf der Karte standen Klassiker aus der Region wie beispielsweise Naturschnitzerl (Symbolbild).
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Niederösterreichische Gastro-Institution muss nach 141 Jahren für immer zusperren

Das »Gasthaus Friedrich« war seit 1881 in Familienbesitz.

Das »Gasthaus Friedrich« im niederösterreichischen Muthmannsdorf hat dieser Tage zum letzten Mal ausgekocht. Der Wirt Ferdinand Friedrich sei eigentlich bereits seit fünf Jahren in Pension, seine Frau sogar schon seit zehn Jahren. In den vergangenen Jahren hatte Tochter Alexandra, die fünfte Generation, den Betrieb von ihrem Vater gepachtet. Nun hätte die Pacht nicht mehr verlängert werden können, eine Übernahme kam für sie nicht infrage. Es sei zudem sehr schwierig geworden, Personal zu finden, die Rahmenbedingungen für Gastronomen seien zu schlecht.

Das Gasthaus war ein beliebtes Ausflugsziel, bot Räumlichkeiten für Feste jeder Art wie Hochzeiten oder Betriebsfeiern und verwöhnte mit gutbürgerlichen Speisen aus der Region. Auf der Karte standen beispielsweise Klassiker wie Matjesfilet in Dillrahm, Hausgeselchtes mit Senf und Kren, Fleischstrudelsuppe, Naturschnitzel mit Reis, Kastanienreis oder Powidltascherl.

Kaiser Franz Josef war bereits zu Gast

Ein familienfremder Pächter sei für Vater Ferdinand, trotz einiger Angebote, keine Option gewesen. Für zu groß hielt er die Gefahr, dass sein »Gasthof Friedrich« heruntergewirtschaftet werde. Seit 1881 war die Gaststätte durchgehend in Familienbesitz, Kaiser Franz Josef ging einst ein und aus.


Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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