Im Jahr 2007 übernahm Hannes Reeh das Andauer Weingut.

Im Jahr 2007 übernahm Hannes Reeh das Andauer Weingut.
© Weingut Reeh GmbH

Weingut Reeh: Webshop als Draht zum Kunden

In Zeiten von Corona ist der Ab Hof-Verkauf nicht mehr möglich. Daher hat die Stunde der Online-Shops geschlagen – so auch beim Weingut Hannes Reeh.

Doch nicht erst seit der Pandemie setzt man auf den direkten Vertriebsweg über die eigene Webseite. Winzer Hannes Reeh empfiehlt deshalb: »Alle Betriebe die noch keinen Onlineshop haben, sollten diesen Vertriebsweg jetzt umsetzen.« Und weiter: »Ich bin aber der Meinung, wer diesen Schritt erst jetzt macht, hat so einiges verschlafen.« Im Interview spricht er über die Möglichkeiten, den eigenen Online-Shop zu pushen und richtet einen Appell an die Branche.

PROFI: Bereits vor der Corona-Krise konnten Weine über den Online-Shop bestellt werden – dieser müsste in Zeiten wie diesen florieren. Kann dieser Gedanke einfach auf die Realität übertragen werden?
Hannes Reeh: Wir haben das Glück, dass unser Online-Shop schon vor der Corona-Krise ganz gut gelaufen ist. Ob die Zahlen weiter nach oben steigen, werden wir sicher erst in den nächsten Wochen sehen. Aber es ist definitiv in der jetzigen Zeit ein idealer Vertriebsweg, da er quasi kontaktlos stattfinden kann.

Wie kann der Online-Vertrieb gepusht werden?
Wir pushen unseren Online-Vertrieb durch diverse Aktionen – zum Beispiel bieten wir eine versandkostenfreie Lieferung für die Länder Österreich und Deutschland. Ein weiteres Stichwort: Google- und Social-Media-Kampagnen!
 
Ist die Auslieferung der bestellten Flaschen durch Corona eine Herausforderung geworden? Der Virus hat Teile der Wirtschaft lahm gelegt.
Momentan erfolgt die Auslieferung wie gewohnt sehr gut. Wir sind aber im täglichen Kontakt mit unseren Logistikpartnern um »up to date« zu bleiben und so unseren Kunden immer genaue Auskunft zur Lieferdauer geben zu können.

Die Weinreben auf einer Fläche von etwa 120 Hektar müssen gepflegt werden, es beginnen wieder vermehrt Arbeiten im Weingarten. Die Einreise von Saisonarbeitskräften kann aber zur Problematik werden. Wie gehen Sie vor? Wir hoffen das unsere Mitarbeiter weiterhin problemlos in die Arbeit pendeln können, versuchen aber schon jetzt, die Arbeitskraft im Weingarten zu konzentrieren, um so einen gewissen Vorsprung zu haben.

Mein größter Dank gilt natürlich meinen Mitarbeitern, die auch in dieser schwierigen Zeit ihr Bestes geben, darauf bin ich sehr stolz.
Hannes Reeh, Weingut Hannes Reeh

Haben Sie Tipps für Weingüter, wie sie gut durch diese Zeit kommen können?
Ich denke, wir geben alle unser Bestmögliches und es passiert bereits einiges. Online-Verkostungen oder Online-Partys werden beispielsweise veranstaltet. Da sollten wir dran bleiben, Social Media-Networking betreiben und so den Kontakt zum Kunden nicht verlieren.

Möchten Sie einen Appell an die Branche richten – oder vielleicht auch ein Danke an Ihre Mitarbeiter?
Mein größter Dank gilt natürlich meinen Mitarbeitern, die auch in dieser schwierigen Zeit ihr Bestes geben, darauf bin ich sehr stolz. Und mein Appell für die Branche ist ganz klar: Wenn wir die Corona-Krise überstanden haben, müssen wir uns um die österreichischen Gastronomen kümmern, wieder gut essen gehen und den Urlaub im eigenen Land verbringen.

www.hannesreeh.at

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