An kalten Tagen muss es nicht unbedingt der Glühwein sein – bei der richtigen Wahl wärmt auch das Winterbier.

An kalten Tagen muss es nicht unbedingt der Glühwein sein – bei der richtigen Wahl wärmt auch das Winterbier.
© Shutterstock

Winterbiere: Höchster Genuss bei tiefen Temperaturen

An heißen Sommertagen gibt es nichts Schöneres als ein erfrischendes Bier. Im Winter sieht das etwas anders aus und für Bier ist es viel zu kalt – oder? Nein! Das richtige Winterbier sorgt in der kalten Jahreszeit für ein wohliges Gefühl.

Bierliebhaber in Deutschland, Österreich und der Schweiz wünschen sich immer mehr saisonale Spezialitäten, die etwa im Sommer besonders spritzig-erfrischend sind oder in der aktuellen Jahreszeit den Geschmack von Plätzchen, Schweinsbraten oder Gans unterstützen. Für die Bierbrauer gibt es dabei einige Möglichkeiten, das Bier geschmacklich an die Jahreszeit anzupassen.

Reinheitsgebot oder zugesetzte Gewürze?

Nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 dürfen zur Herstellung von Bier nur genau vier Zutaten genutzt werden: Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. Durch die Verwendung unterschiedlicher heller und dunkler Spezialmalze können dem Bier etwa Karamellnoten beigefügt werden, fein geröstetes Malz sorgt in Verbindung mit einem milden Hopfen für einen besonders vollmundigen Geschmack und besondere Maischverfahren geben dem Bier eine dunkle und warme Farbe.

Wie beim Glühwein können dem Bier aber natürlich auch unterschiedliche Aromen und Gewürze zugesetzt werden, was allerdings dann nicht mehr mit dem Reinheitsgebot vereinbar ist. Zu den klassischen Gewürzen, die bei Winterbieren zum Einsatz kommen können, gehören zum Beispiel Trockenfrüchte, Zimt, Kardamom oder Karamell, die für einen besonders intensiven und charakterstarken Geschmack sorgen.

Je nach Zusammensetzung der einzelnen Zutaten und Gewürze sind Winterbiere meist deutlich schwerer, dunkler und würziger als die Sorten, die sich hierzulande standardmäßig im Sortiment der Brauereien befinden. Zudem haben sie häufig einen höheren Alkoholgehalt, was an dem oft hohen Malzgehalt liegt. Dadurch kann mehr Zucker vergoren werden, das Bier wird entsprechend süßer und alkoholhaltiger. Bei Sommerbieren wie einem IPA dagegen wird die Betonung meist eher auf fruchtigen Hopfen gelegt.

Welche Biersorten eignen sich als Winterbier?

Viele winterliche Biere sind das ganze Jahr über erhältlich, eignen sich in der dunklen Jahreszeit aber besonders gut als Begleitung für Braten und Kekse. Dazu gehören etwa die aus dem UK bekannten Porter und Stouts, Bockbiere, Barley Wine, oder belgische Dubbel, Tripel und Quadrupel. Häufig wird bei Winterbieren auch auf eine Reifung in Whiskey-, Cognac- oder Sherryfässern gesetzt.  

Wie werden Winterbiere getrunken?

Im Gegensatz zum klassischen Pils, das im Sommer recht kalt genossen wird, sollten Winterbiere etwas wärmer getrunken werden, da sich die Vielzahl an Aromen dann besser entfalten kann. Als groben Richtwert kann man davon ausgehen, dass man das Bier der Wahl etwa eine halbe Stunde vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank nehmen sollte. Alternativ bietet eine Lagerung im Keller eine gute Temperatur, um das Bier direkt zu verzehren.

Tim Lamkemeyer
Tim Lamkemeyer
Mehr zum Thema