Die besten American Bars in Wien

Er müsste nichts mehr beweisen, aber er tut’s. Heinz Kaiser erweiterte seine Bar heuer um einen Garten. Auch dort wird die 64-seitige Barkarte zum Lesestoff. Im Zweifel immer für die mexikanische Option entscheiden! Oder einen Champagner-Drink wie den – ebenfalls neuen – »Pink Mink Royal« probieren.
Auch wenn es einige Klassiker der Speakeasy-Zeit nun als »bottled cocktails« für daheim gibt – das wahre Tür-7-Flair ist nur vor Ort im Josefstädter Cocktailwohnzimmer zu haben. Die beständige Crew Geri Tsais ist ein Erfolgsgarant, ihr direkter Draht zu den Gästen und ihren Vorlieben ein anderer.
Für viele Barprofis auf der Durchreise ist klar: Wer nicht in der Halbestadt war, hat Wien nicht besucht. Erich Wassicek pflegt eine klassische Trinkkultur mit den Neigungsgruppen »Dark spirits« und »Dreiteiler«. Über das »Comment« wacht Konny Wunder in ebenso unnachahmlicher Art. One of a kind!
Barkarte? Lieber ein eigenes Magazin, feat. Fotos von Mastermind Philipp M. Ernst. Der ästhetische Stil der Präsentation ändert aber nichts an der entspannten Atmosphäre, in der die Cocktails serviert werden. Etwa das witzige »Mexican Breakfast«, das neben den schon berühmten Espuma-Drinks steht.
Die knallbunte Karte, die einen Ausflug in die letzten Dekaden (samt »Baywatch«-Drink) ermöglicht, zeigt viel Witz. Und in der Tat ist Kan Zuos Loungebar so etwas wie ein Candyshop für Cocktailliebhaber. Allerdings einer, in dem nicht viel süß schmeckt. Sondern oft auch umami oder geheimnisvoll.
Kaum jemand verbindet Verspieltheit so gekonnt mit absoluter Präzision bei der Geschmacksabstimmung. Zehntelprozente zählen da! Nebenbei zaubert man aber – wie zuletzt mit dem Banksy gewidmeten Menü – stets wieder ein Lächeln ins Gesicht der Gäste. Willkommen in Sigi Schots weltoffenem Getränkeland!

Edles Design trifft auf fachkundig zubereitetes Flüssiges – kein Wunder, dass die Gäste in Scharen kommen und man sich für seine Mixology regelmäßig Preise abholt. Die Drinks erfreuen Auge und Gaumen, die Vielfalt überzeugt. Zwei Tipps, nicht nur für Filmfans: »Tyler Durden« und »Marla Singer«!

Die sommerliche Dachterrassen-Dependance hat den Cocktails von David Kranabitl und Dominik Möller mehr Sichtbarkeit gegeben. Gut so! Denn das Team um die Qualitätsfanatiker erfreut nicht nur mit wöchentlich wechselnden »Minis« die Geschmackspapillen. Und zwar von Kennern ebenso wie vom Partyvolk.
Die frische Option des Cocktailtrinkens steht bei Andrea Hörzer und Philipp M. Ernst im Mittelpunkt. Da wird der »Mule« modernisiert – es muss nicht immer Wodka sein! – oder mit Kaffee-Soda für Prickeln im Highball-Glas gesorgt. Kreativkeller für »easy drinking«, natürlich stylish à la »Josef«.
Der große Außenbereich und die gastronomische Nachbarschaft sorgen dafür, dass bei Roberto stets ein Gsturl ist. Dazu kommen Optionen von Alexandras Rosé über den berühmten »Old Fashioned« bis zum Whisky-Powerplayer »Sir Lantry«. Man könnte auch sagen: die Neighbourhood-Bar der innersten City!
Auch wenn man die Cocktailliste zur Renovierung gestrafft hat, ist sie dick wie ein Buch. Denn das jugendlich-plüschige Ambiente soll nicht darüber hinwegtäuschen, welche Schätze sich in den 33 Jahren der legendären Bar angesammelt haben – nicht nur bei den »dark spirits«, die in die Hunderte gehen.
Die klassische American Bar bietet der hippen Gegend mit Verve die Stirn. Wer sich nicht recht zwischen all den Cocktailklassikern entscheiden kann, tut gut daran, den Empfehlungen von hinter der Bar zu folgen. Denn das Personal kennt sich aus, zahllose Barschulabsolventen können das bezeugen.
Beinahe gefährlich verführerisch, denn in der Tagesbar lässt es sich durch den ganzen Tag genießen – leichte Snacks und ebensolche Drinks für den Tag, abends geht es mit einer feinen Auswahl Signatures weiter: »Matcha Margarita« etwa ist eine spannende Asia-Neuausrichtung des Mexiko-Klassikers.
Unter dem Künstlerhaus passiert seit einiger Zeit Wundervolles: Aus der Küche kommen kreative, gern vegetarisch-vegane Gerichte, die sich nicht festlegen wollen (gut so!), die Drinks sind ein Teil des Menüs, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Und sie funktionieren auch solo hervorragend.
Viel ist in Wien nicht geblieben von den ambitionierten Cocktailbegleitungen zu Menüs. Sammy Walfischs Team zeigt aber, wie es geht. Mit Augenzwinkern, vernünftiger Kalkulation und vor allem Drinks-Aromentiefe, die aktuell die pikanten Cordials (Penja-Pfeffer!) befeuern. Stimmungsvoll und delikat!
Wien kann sich glücklich schätzen, Bars wie diese zu haben – die Grandezza einer echten American Bar paart sich hier mit Gerhard Wanderers unaufgeregtem Wissensschatz. Der kommt nicht nur in Form makelloser Drinks daher, sondern prägt auch die Spirituosensammlung (Neigungsgruppe: rarer Whisk(e)y).
Hier begann die Erfolgsstory von Roberto und seinen drei Bars. Gastgebertum auf kleinstem Raum, ein Faible für das Day Drinking mit Stil – sprich: Champagner glasweise und Aperitivo lungo – sowie ein kundiges Barteam ergaben die Trias, die einen Wiener Place to be für Barfliegen erstehen ließ.
Mit der Kirchenoptik wird im hippen Speakeasy nicht gespart: Betritt man die Location durch den Beichtstuhl, findet man sich in einer schummrig-schönen Location wieder und erliegt dort den Versuchungen, etwa in Form von Whisk(e)y, Bourbon und rauchig-frischen Noten im »Gottes Werk und Teufels Beitrag«.

Der richtige Grad an Schummrigkeit im schicken Ambiente sorgt für Atmosphäre. Ob man dabei den Rückzug in eine der Sitzecken oder doch die Tanzfläche vorzieht, bleibt jedem selbst überlassen. Die Signature Cocktails sind großes Kino, so mancher Drink-Klassiker wird dabei gekonnt auf links gedreht.
An der neuen Adresse hat sich Barchefin Nathalie Wenko mittlerweile bestens eingelebt – alle Drinks wurden von Mitarbeiterinnen kreiert und werden auch mit Verve serviert im coolen Ambiente. Der Wohlfühlfaktor ist hoch, blöde Schmähs und Anmache lassen die Mixologinnen nämlich nicht durchgehen.