Zahlreiche Menschen zollten dem legendären Bordeaux-Winzer Anthony Barton, der im Alter von 91 Jahren verstorben ist, Tribut.
Anthony Barton galt als einer der profiliertesten Bordeaux-Botschafter, stammte aber ursprünglich aus der Grafschaft Kildare in Irland.
Er zog 1951 nach Bordeaux, wo die Nachkriegszeit für die Weingüter Châteaux Léoville-Barton und das benachbarte Langoa-Barton, das seinem Onkel Ronald gehörte, besonders herausfordernd war. Laut der Website des Unternehmens war Bartons erste Ernte so katastrophal, dass sein Onkel ihm sagte: «Noch so eine Ernte und ich muss verkaufen.»
Anthony Barton arbeitete im Familienunternehmen Barton & Guestier und war dort bis 1967 als Exportdirektor tätig, nachdem Seagram Mehrheitsaktionär geworden war. Danach gründete er sein eigenes Handelsunternehmen, Les Vins Fins Anthony Barton.
Er besass und leitete mehr als 20 Jahre lang die Weingüter Léoville-Barton und Langoa-Barton und gewann Berichten zufolge den Respekt des internationalen Weinhandels, als er sich 1997 weigerte, seine Preise zu erhöhen.
Der Vorsitzende des Weinhandelsunternehmens Goedhuis & Co, Johnny Goedhuis, gehörte zu denjenigen, die ihm Tribut zollten. In einem Instagram-Post erklärte er, dass er die Nachricht von Anthony Bartons Tod mit großer Traurigkeit vernommen habe.
«Er war einer der ersten Menschen, denen ich begegnete, als ich in den frühen 70er-Jahren als unreifes Kind nach Bordeaux geschickt wurde», sagte er und lobte die wunderbaren Weine der Châteaux Langoa und Leoville Barton.
«Anthony hatte so viele Qualitäten: Er war äusserst charmant, an allem und jedem interessiert, ein grossartiger Gastgeber, und das alles in Kombination mit einem ungeheuren Spassfaktor. Die grosse Portion irischen Blutes, auf die er sehr stolz war, machte ihn zu einem grossartigen Geschichtenerzähler, und wir alle, die das Glück hatten, ihn zu kennen, werden uns heute an einige seiner schönsten Geschichten erinnern.»
Anthony Barton hinterlässt seine Frau Eva. Seine Tochter Lilian Barton leitet heute zusammen mit ihrem Mann Michel Sartorius das Weingut und das Familienunternehmen, an dem auch ihre beiden Kinder Mélanie und Damien beteiligt sind.
