Die 50 besten Weine der Schweiz
Spitzenweine findet man in allen Schweizer Landesregionen. Diese 50 Weine sollte allerdings jeder Fan von Schweizer Weinen mindestens einmal im Glas gehabt haben.
Für einen Weinliebhaber ist es die Frage aller Fragen – welche sind denn nun die Besten? Die Falstaff-Redaktion hat diese Herausforderung angenommen und 50 Weine selektioniert, die die Spitze des Schweizer Weinschaffens verkörpern.
Die besten Weine müssen selbstverständlich in puncto Qualität überzeugen, doch das alleine ist nicht genug. Es müssen Weine von grossem Ausdruck sein, mit einer unvergleichbaren Handschrift und Typizität. Um diese Voraussetzungen erfüllen zu können, braucht es ein Renommee, eine gewisse Konstanz, und das kann insbesondere beim Wein ganz schön lange dauern – geerntet wird schliesslich nur einmal im Jahr. In die Falstaff-Auswahl haben es daher nur Weine geschafft, die seit zehn Jahren und mehr konstant zu den Besten ihrer Region und Art gehören. Dafür und für die finalen Punkte wurden Falstaff-Bewertungen bis zu zehn Jahre zurück herangezogen. Zudem wurden die aktuellen Jahrgänge von der Redaktion erneut verkostet. Die Auswahl stellt also einen Trend dar und fusst auf der jahrelangen Erfahrung der Jury, nicht allein auf einer Momentaufnahme.
Das Ranking zeigt, welch einzigartige Vielfalt in der Schweizer Weinwelt steckt. Viele gehen davon aus, dass diese Vielfalt vor allem auf den Röstigraben zurückzuführen ist – und damit auf die verschiedenen Sprachregionen des Landes. Doch die Abschlussverkostung zeigt es eindrücklich: Die Zeiten, als sich die Schweizer Weine und die hiesigen Terroirs über die Sprache oder Vergleiche mit vermeintlich grösseren Weinnationen definierten, sind vorbei – wenn es denn je so war. Die Bündner Herrschaft, das Weindorf Salgesch, das Lavaux, das Klettgau, das Umland der Stadt Sierre, der Mont Vully oder das Mendrisiotto sind nur einige Beispiele von grossen Schweizer Terroirs, die ganz ohne Vergleiche mit Regionen in anderen Ländern auskommen.
So kleinteilig die Schweizer Weinwelt ist, so klein sind auch die Produktionsmengen, und somit sind auch die besten Weine oft schnell ausverkauft, wenn sie denn überhaupt breit vermarktet werden. Das gilt auch für die Gewächse dieser Selektion. Doch immerhin: In der Schweiz sind die Chancen am grössten, einige der edlen Tropfen zu ergattern. Und wenn es dann doch nicht klappen sollte: Die Produzenten der 50 besten Schweizer Weine überzeugen alle auch mit ihren anderen Etiketten.
Vorhang auf für die 50 besten Weine der Schweiz.
Waadt – die Heimat der Chasselas
Wenn man eine Region als die Heimat der meistangebauten Schweizer Weissweinsorte betiteln müsste, dann wäre es wohl das Waadtland. Hier entstehen einige der mineralischsten und ausdrucksstärksten Chasselas der Schweiz.- 93–94 Punkte: St-Saphorin Les Blassinges, Pierre-Luc Leyvraz
- 92–93 Punkte: Dézaley Médinette Grand Millésime, Louis Bovard
- 91–93 Punkte: Yvorne Grand Cru, Château Maison Blanche
- 91–93 Punkte: Brez, Domaine de la Colombe
Rotes Welschland – Waadt & Genf
Wer durch die Reblagen am nördlichen Ufer des Genfersees fährt, denkt zunächst nicht an Rotwein. Doch wer die roten Gewächse aus der Region einmal gekostet hat, wird sich noch lange daran erinnern. Sie gehören zu den Besten des ganzen Landes.- 93–94 Punkte: Grand’Cour, Domaine Grand’Cour
- 93 Punkte: Villeneuve Merlot Apicius Clos du Châtelard, Charles Rolaz, Hammel SA
- 93 Punkte: Bertholier Rouge, Domaine les Hutins
- 92 Punkte: Servagnin Morges Grand Cru, Domaine Henri Cruchon

Wallis weiss & süß – Alpenfrische
Die Vielfalt an weissen Rebsorten im Wallis gehört zu den grössten Schätzen der Schweizer Weinwelt – ganz egal, ob diese heimisch oder zugewandert sind. Im Wallis finden Sorten wie Petite Arvine, Heida und Ermitage optimale Bedingungen vor.- 93–96 Punkte: Petite Arvine Château Lichten, Domaines Rouvinez
- 92–95 Punkte: Petite Arvine Grains Nobles, Domaine des Claives, Marie-Therese Chappaz
- 92–94 Punkte: Ermitage Martigny Vieilles Vignes Les Serpentines, Gérald Besse
- 91–93 Punkte: Johannisberg du Valais Saint Martin, Domaine du Mont d'Or
- 92 Punkte: Ermitage Domaine Tourbillon,Provins
- 92 Punkte: Heida Gletscherwein, Chanton

Graubünden – mehr als Pinot Noir
Dass Martha und Daniel Gantenbein auf den vorderen Plätzen dieses Rankings stehen, wird kaum jemanden überraschen, dass Graubünden aber ausgerechnet von einem Weisswein angeführt wird, schon eher. Graubünden kann mehr als nur Pinot Noir.- 95–97 Punkte: Chardonnay, Martha und Daniel Gantenbein
- 94–96 Punkte: Pinot Noir Schöpfi, Weingut Fromm
- 95 Punkte: Pinot Noir Unique, Weingut Donatsch
- 94 Punkte: Malanser Pinot Noir, Thomas Studach
- 92–94 Punkte: Pinot Noir Eichholz, Irene Grünenfelder
- 92–94 Punkte: Gian-Battista, Von Tscharner
- 92–94 Punkte: Pinot Noir Monolith, Francisca & Christian Obrecht
- 93 Punkte: Completer, Giani Boner

Nordschweiz – Standortfaktor Kalk
Die Nordschweiz und einige ihrer Rebgebiete gehören in punkto Bodenformation zu den vielversprechendsten Schweizer Landstrichen. Das Klettgau, Teile des Kantons Aargau und die Lagen des Basellandes zeugen von geologischen Vorzügen und einem milden Klima.- 96 Punkte: Pinot Noir Hallau Chölle, Markus Ruch
- 94 Punkte: Thalheim Chalofe, Tom Litwan
- 92–93 Punkte: Hohle Gasse Pinot Noir, Weingut Jauslin
- 91–93 Punkte: Badreben Abt, Weingut Bad Osterfingen
- 90–93 Punkte: Kloster Sion, Weingut zum Sternen
- 90–93 Punkte: Pinot Noir -R-, Weingut Baumann

Zürich & Thurgau – Understatement
Wer die Weine aus den Kantonen Zürich und Thurgau heute probiert, kann nur schwer nachvollziehen, dass es den Produzenten lange an Selbstbewusstsein mangelte. Von hier stammen einige der vielversprechendsten Gewächse des Landes.- 92–95 Punkte: Pinot Noir Stadtberg Eglisau, Pircher
- 91–94 Punkte: Meilener Räuschling Seehalden, Weingut Schwarzenbach
- 93 Punkte: Truttiker Pinot Blanc, Weingut Zahner
- 90–93 Punkte: Blauburgunder Ottenberg alte Rebe, Michael Broger
- 90–91 Punkte: Müller-Thurgau, Schlossgut Bachtobel

Wallis rot – Die Wiege der Rhône
Die Rhône entspringt dem Rhônegletscher im äussersten Nordosten des Wallis und fliesst dann durch das Tal in Richtung Frankreich, wo der Fluss an so berühmten Syrah-Appellationen wie Côte Rôtie und Hermitage vorbeizieht. Das Wallis ist Syrah-Land.- 92–96 Punkte: Syrah de Fully Quintessence, Benoît Dorsaz
- 95 Punkte: Pinot Noir Calcaire Absolu, Histoire d’Enfer
- 93–95 Punkte: Syrah Cayas, Jean-René Germanier
- 92–95 Punkte: Syrah Vielles Vignes, Simon Maye & Fils
- 92–95 Punkte: Cornalin, Denis Mercier
- 94 Punkte: Syrah Près des Pièrres, Didier Joris
- 93 Punkte: Clos des Corbassières Cornalin Vieilles Vignes, Domaine Cornulus

Drei-Seen-Land – Milder Westen
Die Weine vom Neuenburger-, Murten- und Bielersee gehörten lange zu den Geheimtipps. Seit einigen Jahren aber haben viele Weinkenner die klimatisch kühle Region für sich entdeckt. Die besten Weine sind längst zu Raritäten geworden - glücklich, wer sie im Keller liegen hat.- 95 Punkte: Pinot Noir Auvernier Le Lerin, Maison Carrée
- 92–94 Punkte: Pinot Noir Pur Sang, Caves de Chambleau
- 92–93 Punkte: Chasselas Clos à L’AbBé, Steiner Schernelz
- 91–92 Punkte: Traminer du Vully, Cru de l’Hopital

Tessin – Natürliche Selektion
Natürlich ist Merlot der König des Tessins, aber auch ein Weisswein aus der Sorte Chardonnay ist ganz vorne mit dabei. Der Dosso von Christian Zündel hat eine besondere Ehrung verdient – 2015 war der letzte Jahrgang dieses Ausnahme-Weissweins.- 95-96 Punkte: Conte di Luna, Werner Stucky
- 94–95 Punkte: Chardonnay Dosso, Christian Zündel
- 93–95 Punkte: Balin, Kopp von der Crone Visini
- 94 Punkte: Gran Risavier, Klausener
- 92–94 Punkte: Montagna Magica, Huber Vini
- 92–94 Punkte: Sassi Grossi, Gialdi Vini

