Luciano Sandrone.

Luciano Sandrone.
© Othmar Kiem

Luciano Sandrone verstorben

Die Welt nimmt Abschied von einer grossen Persönlichkeit der Weinwelt: Luciano Sandrone ist am 5. Januar gestorben.

Luciano Sandrone, einer der grossen Erneuerer des Barolo in den 1980er Jahren, ist nicht mehr. Vom Kellerarbeiter bei Marchesi di Barolo schaffte Luciano Sandrone den Aufstieg zum Winzer mit eigenem Betrieb, dessen Weine weltweit begehrt sind. 1978 erzeugte er seinen ersten Wein aus der Renommierlage Cannubi. Sein 1985er Cannubi Boschis machte ihn bekannt und 1990 machte er sich endgültig selbständig.

Sandrones Weine zeichnen sich durch besondere Seidigkeit und Finesse aus. Nach der traditionellen Maischegärung reifen die Weine im Tonneaux, Eichenfässer von 500 Liter. Er bezeichnete sich daher als «aufgeschlossener Traditionalist». Zum Barolo Cannubi Boschis gesellte sich im Laufe der Jahre der Barolo Le Vigne, ein Verschnitt aus mehreren Lagen, ab den Jahrgang 2013 schließlich der Barolo Talin dazu, der aus einem besonderen Nebbiolo-Klon entsteht.

Ab dem Jahrgang 2013 benannte Luciano Sandrone seinen Cannubi Boschis in Aleste um, ein Akronym aus den Namen der Enkel Alessia und Stefano. Von ihnen sowie von Tochter Barbara und Bruder Luca Sandrone wird der Betrieb nach Lucianos Richtlinien weitergeführt.

Luciano Sandrone litt schon seit mehreren Jahren an einem Herzleiden; am 5. Januar hat es endgültig aufgehört zu schlagen. Mit seinen Weinen aber wird Luciano Sandrone unter uns weiterleben. Mit ihm verliert die Welt einen grossen Barolista der sich stets leise und bescheiden zeigte, wir verlieren damit auch einen lieben Freund.


Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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