Restaurant der Woche: Barranco
Das Zürcher Restaurant «Barranco» begeistert mit peruanischer Küche und farbenfrohen Wandmalereien.
Farbenfrohe Wandmalereien sind das Erste, was dem Gast im «Barranco», dem peruanischen Restaurant am Zürcher Bullingerplatz, auffällt. Gemalt hat sie Strassenkünstler Entes, der aus Barranco, dem romantischen Künstlerviertel in Lima, stammt. Zwar klingen Pisco Sour, Huacatay Tonic und Co. verlockend, dennoch stossen wir sogleich mit Wein an. Schliesslich werden vom BI Xarel.lo Ancestral 2017 in den katalanischen Bodegas Ca N’Estruc nur gerade 218 Flaschen abgefüllt – eine animierende, prickelnde Naturwein-Rarität.
Die ersten Gerichte von Küchenchef José Severino werden serviert. Scheiben vom Swiss Alpine Lachs liegen, von Avocado-Wasabi und mariniertem Tobiko getoppt, auf der Leche de Tigre. Tigermilch? Das Originalrezept aus Peru: Limette, Ingwer, Sellerie, Knoblauch, Zwiebeln und Chili. Säuerlich und scharf garen die Zutaten den rohen Fisch nicht wie beim bekannteren Ceviche, sondern verleihen dem Gericht zusätzliche Spannung. Dann diese vegane Lasagne: Planted Chicken Chilli, eine rassige Paste und Pekannüsse, geschichtet zwischen knusprigen Gyozateig-Blättern – klingt fancy, ist aber vor allem eine tolle Party für den Gaumen.
Kein Wunder, dass die marinierten Auberginenwürfel an geräuchertem Sojajoghurt danach ein wenig platt wirken. Längst zum beliebten Klassiker avanciert ist der glasierte Schweinebauch. Und auch das Dessert überzeugt: eine feuchte krosse Brioche, gesalzene Meringue, ein seidiges Fior-di-Latte-Eis und Crumble. Auch dank des lockeren professionellen Service hat Pächterin und Gastgeberin Christina Tobler Orbegoso mit dem «Barranco» Zürich ein Bijou beschert.

Bewertung
Essen 46 von 50Service 19 von 20
Weinkarte 17 von 20
Ambiente 10 von 10
GESAMT 92 von 100
