Gemütlich und zeitgemäss: Das Restaurant im «Chasa Chalavaina» in Müstair, Graubünden.
Über 700 Jahre stecken in den Mauern der «Chasa Chalavaina» in Müstair. Diesem besonderen Haus schräg gegenüber dem mittelalterlichen Benediktinerinnenkloster St. Johann, in Sichtweite zu Italien. Vor dort kommt auch Koch Oliver Thialer, der seit Dezember vergangenen Jahres seine ganz und gar unverstaubte Handschrift in dieses Bijou einbringt. Das kleine Hotel ist erst vor Kurzem wieder eröffnet worden, was Spielraum bot, auch die Küche neu auszurichten.
Die mit Arvenholz vertäfelte, mit urigem Kachelofen bestückte Gaststube und die angrenzende Russküche strahlen ungeheuere Gemütlichkeit aus. Die feinen Läufer und Servietten auf den Holztischen kommen aus der ältesten noch aktiven Handweberei der Schweiz – Tessanda – aus der Nachbarschaft, das Getreide, Schaf- sowie Schweinefleisch vom Klosterbauern Johannes. Das Rind steuert der Biohof Puntetta bei. Und die Weine stammen aus der Bündner Herrschaft oder dem nahen Südtirol.
Aus vornehmlich regionalen Zutaten zaubert Thialer zum Beispiel Kartoffelnocken mit geschmolzenen Kirschtomaten, Zucchini und Oliven. Die gebratenen Oktopusstücke fügen eine mediterrane Note bei und runden das Ganze geschmacklich ab. Beim Hauptgang überzeugt die Zartheit der Rinder-Tagliata, der der Küchenchef, der sich schon einem Michelin-Stern erkocht hat, einen cremigen Kartoffelflan und würzigen Rahmwirsing zur Seite stellt. Auch das Dessert sollte man keinesfalls verpassen. Die perfekte, nur leicht süsse Panna cotta findet – mit ungeheuer intensiv schmeckendem Kakaosorbet und aromatischen Herzkirschen kombiniert – sofort ihren Weg ins Geschmacksgedächtnis.
Essen 45 von 50
Service 18 von 20
Weinkarte 15 von 20
Ambiente 9 von 10
GESAMT 87 von 100
Chasa Chalavaina
Plaz Grond 24
7537 Müstair
T: +41 81 8585468
hotelchalavaina.ch
