Kleine Menukarte, keine Tischtücher, eine Weinkarte ohne für die breite Masse bekannte Namen: Das «Glou Glou» ist Luzerns neuestes Gastro-Bijou. Ein schnelles Mittagessen für 24 Franken, ­Raclette mit ausgesuchten Chasselas-Weinen und Kirsch im Winter auf den Aussenplätzen, Champagner und Austern zum Apéro, À-la-carte-Brunch am Samstag. All das ist hier möglich. Abends wählen die Gäste aus einer kompakten, variantenreichen Karte. Zur kalten, aufgeschnittenen Rindshuft mit Remoulade etwa reicht Gastgeber Christian Gujan Sauerteigbrot vom «Eigenbrötler», dem besten Bäcker der Region.

Bei ­Pappardelle mit Rindsragout und Rinds­bäggli mit Kartoffelstampf sowie Ofen­gemüse lässt Küchenchef Leo Tobler die Schmorküche hochleben. Auch der geschmorte Cicorino Rosso ist perfekt – er verleiht dem Randenrisotto mit Ziegenkäse und Macadamianüssen Bitterkeit, Tiefe und einen knackigen Biss. Das Fleisch im «Glou Glou» stammt vom Biobetrieb Ueli-Hof, der Fisch aus dem Vierwaldstättersee, der Käse vom Luzerner Chäs Chäller und die Ziegenprodukte von Toni Odermatt aus Stans.

Verrückt ist, dass Küchenchef Tobler erst zarte 20 Jahre alt ist. Bei der Kreation der Gerichte unterstützt ihn Gujan, der Erfahrung aus Sternebetrieben und von vielen Food-Trips mitbringt. Letztes Mitbringsel aus dem Ausland ist die neue Liebe für Mezcal, die bei einer Reise nach Mexico City im November entflammte und sich auf der Getränkekarte mit einem Negroni Mezcal widerspiegelt. Ansonsten zeugt Letztere – durchweg fair kalkuliert – von Gujans langjähriger Leidenschaft: der Suche nach spannenden Weinen, die noch nicht jeder kennt.

INFO

Glou Glou
im Helvetiagärtli
Waldstätterstrasse 7
6003 Luzern
T: +41 79 7964918
glouglou-luzern.ch