Restaurant der Woche: Ikra
Schicker Newcomer in St. Gallen: Das Restaurant «Ikra».
Viel war nicht los bei unserem Besuch in dem durchdesignten Restaurant, das man vom Ambiente her eher in Zürich vermutete: Ob die Einheimischen zumindest am Mittag noch mit dem schicken Newcomer namens «Ikra» fremdeln, der an eine elegante Bar in einer internationalen Metropole erinnert? Das Angebot der Speisen würde wiederum mehr nach St. Moritz passen als nach St. Gallen. Kaviar pur darf man bestellen, Filetsteak mit Foie gras zu 78 Franken oder Gillardeau-Austern zu zehn Franken das Stück. Andererseits gibt es ein günstiges Mittagsmenu oder erschwingliche Pasta.
Unsere Vorspeise (Austern in Champagnergelee mit Meerrettichschaum und Kaviar zu 18 Franken) war schmackhaft – nur der Kaviar sah aus und schmeckte wie Avruga, eine aus Fischbestandteilen hergestellte Belanglosigkeit. Sehr viel besser geriet das Rindstatar auf hausgemachter Focaccia mit Burrata, gerösteten Haselnüssen und Eigelbgel (20 Franken in der kleinen, 35 in der grösseren Portion), zu dem man sich Trüffel dazubestellen könnte. Mit dem Black Cod samt Teriyaki-Würze, Spargel und Morcheln (45 Franken) waren wir ziemlich glücklich, mit dem netten Service, der uns umsorgte, auch.
Dass im «Ikra» zahlreiche hochwertige Weine per Glas verfügbar sind, von Château de Pez 2012 bis zum Herter-Spitzenrotwein namens Ruprecht, ist erfreulich. Flaschenweise dürfen sich Gäste auch an Margaux, Lafite und Pétrus, der Bordelaiser Spitze, versuchen. Gestört hat uns vor allem der an der Theke sitzende angebliche Verwaltungsratspräsident der Betreiberfirma, der das Restaurant als Büro missverstand.
INFO
Ikra
Haldenstrasse 1
9000 St. Gallen
T: +41 71 5712133
ikrasg.ch