Restaurant der Woche: Restaurant Mühle
Im «Restaurant Mühle» in der Karthause Ittingen stehen zahlreiche Gerichte auf der Karte, die ausschliesslich aus hofeigenen Produkten zubereitet werden.
Dass in der «Kartause Ittingen» eine naturnahe Küche mit vielen Produkten aus dem eigenen Gutsbetrieb gepflegt wird, war uns bekannt. Dennoch waren wir eher auf eine korrekte und gesunde Seminarhotel-Kost gefasst. Weit gefehlt. An ein Seminarhotel erinnert uns nur die für eine ehemalige Klosteranlage etwas gar nüchterne Architektur, wo sich immerhin als Blickfang ein riesiges Mühlrad dreht.
Die Teller hingegen sprühen vor Kreativität, und Küchenchef Pascal Gorissen schreckt auch nicht vor aufwändigen Zubereitungen zurück. Als Beispiel nennen wir die vegetarischen Capuns mit rezentem Ittinger Hofkäse, Buttererbsen und Aprikosen-Senfschaum. Oder die hausgemachten Spinatknödel mit sautierten Eierschwämmli, Ittinger Freiland-Eigelb-Zabaione und Schnittlauch. Nennen könnte man auch das niedriggegarte Hirsch-Entrecôte an Ittinger Gin-Sauce mit hausgemachten Spätzli, Rosenkohl mit Kakaobohnen, Marronipüree, sautierten Pilzen und Ittinger Glühweinbirnen-Chutney.
Geschmacklich und optisch überzeugt hat uns hier die Idee, das bei Wildgerichten oft etwas ungeordnet aussehende Rotkraut zu ausgebackenen Pralinen zu bündeln. Lediglich das vegane Schokoladeküchlein geriet zu trocken und fiel etwas ab. Eine besondere Attraktion sind die recht zahlreichen Null-Kilometer-Gerichte, die ausschliesslich aus hofeigenen Produkten zubereitet werden. Bei den Weinen stehen naturgemäss die Flaschen aus dem Ittinger Weingut im Zentrum. Nie gesehen haben wir zuvor eine doppelt geführte Weinkarte: Eine Fassung beschreibt die Flaschen ausführlichst, die andere beschränkt sich auf die übliche Nennung der Kerndaten.