Mehr als 200 Betriebe stechen Spargel in Österreich.

Mehr als 200 Betriebe stechen Spargel in Österreich.
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Spargelsaison 2023: verspätet, aber phänomenal?

Heuer wird mit einer guten Spargelsaison gerechnet, die Ernte wird sich jedoch aufgrund der zuletzt kühlen Temperaturen etwas nach hinten verzögern. Falstaff mit den Hintergründen und den besten Rezepten und Weinen zum Spargel.

»Die Ernte läuft heuer sehr zaghaft an«, berichtete Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger. Zu einer Beeinträchtigung der Mengen führen die Witterungsbedingungen nicht. In Anbetracht größerer Anbauflächen rechne man sogar mit leicht steigenden Erträgen, so Moosbrugger.

Die Witterung entscheidet – in mehr als 200 Betrieben

Zu welchem Zeitpunkt der Spargel geerntet werden kann, hängt in erster Linie von der Witterung ab. Die Pflanzen brauchen warme Bodentemperaturen, die sie zuletzt nicht vorgefunden haben. Hierzulande wird Spargel vor allem im Marchfeld in Niederösterreich angebaut. Die insgesamt 757 Hektar Anbaufläche erstrecken sich mittlerweile allerdings schon bis nach Vorarlberg. In Österreich produzieren 127 Betriebe grünen oder lila Spargel, 82 Betrieben wiederum steht bald die Ernte des weißen Spargels – die Landwirtschaftskammer rechnet mit einer verstärkten Phase ab Mai – ins Haus.

Wer unterstützt bei der Ernte?

Weniger schwierig als in den vergangenen Jahren gestaltet sich dabei die Suche nach Erntehelferinnen und Erntehelfern. So seien aufgrund des Ukraine-Kriegs zwar vor allem im vergangenen Jahr viele Arbeitskräfte verloren gegangen. Das Stammsaisonier-Modell, mit dem man darauf reagiert habe, schaffe jedoch eine gewisse Sicherheit, erklärte Moosbrugger. Für die beginnende Spargelernte stünden genügend Arbeitskräfte zur Verfügung.

Auf den heimischen Spargel warten!

Sorgen bereitet den Agrariern hingegen die Marktsituation aufgrund der späteren Ernte. Diese führe nämlich dazu, dass manche Supermarktketten die Lust der Konsumenten auf Spargel mit Produkten aus dem Ausland bedienen würden, der meist billig verkauft werde, ergänzte der LKÖ-Präsident. »Da wird schon extremer Preisdruck gegenüber unseren Produzenten ausgeübt« Spitzenreiter bei der Produktion des Stangengemüses in Europa ist Deutschland, das sich mit einer Anbaufläche von gut 22.000 Hektar vor Spanien (13.500 Hektar) und Italien (7.500 Hektar) reiht.

Dürrephasen nicht das Problem

Dürrephasen, die der Landwirtschaft generell schon seit längerem zusetzen, seien für Spargel ein geringeres Problem. »Dort wo er angebaut wird, kann er auch bewässert werden«, sagte Moosbrugger. Ein Effekt sei, dass sich der Anbau künftig teilweise in Regionen verlagern werde, in denen derzeit die Bedingungen dafür noch nicht vorherrschen. Bis es soweit ist, könnte es allerdings noch dauern: Die Kulturen brauchen eine dreijährige Entwicklungs- bzw. Vorlaufzeit, bis sie Früchte tragen. (APA)

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