2013 eröffnet, entwickelte sich das «The Chedi Andermatt» schnell zum Anlaufpunkt für Geniesser aus der ganzen Welt.

2013 eröffnet, entwickelte sich das «The Chedi Andermatt» schnell zum Anlaufpunkt für Geniesser aus der ganzen Welt.
© Samith Sawiris

«The Chedi Andermatt»: Asia-Style in den Alpen

Vor gut sieben Jahren öffnete in den Urner Alpen das «The Chedi Andermatt». Ein Hotel von Weltformat, das das kleine Dörfchen Andermatt auf die Weltkarte der Stars und Luxusurlauber brachte.

Die mächtigen Urner Berge hatten es Samih Sawiris angetan. So sehr, dass der ägyptische Unternehmer dort eines der luxuriösesten Hotels der Schweiz realisierte: das «The Chedi Andermatt». Andermatt war, bis Sawiris dort den Spatenstich für sein Megaprojekt setzte, ein unbeschriebenes Blatt. Ein kleines Dorf in den Urner Alpen, zwar gut erreichbar und umgeben von unberührter Natur, vom heutigen Luxus jedoch sah man keine Spur. Andermatt, zuvor stark von den militärischen Aktivitäten in der nahe gelegenen Gotthard-Festung geprägt, geriet mit der Reduzierung darauf in eine Krise.

2005 holte man den Tourismus­experten Sawiris als Berater ins Dorf, und dieser präsentierte ein Megaprojekt, das neben dem «The Chedi Andermatt» hunderte Ferienwohnungen, einen Golfplatz und noch viele weitere Bauprojekte umfasste. Im Dezember 2005 wurde das Stimmvolk von Andermatt und des Urserentals über das Projekt informiert, 2007 nahmen es die Andermatter mit 96 Prozent Ja-Stimmen an. Die Diskussionen über das Megaprojekt erfassten die gesamte Schweiz, heute, so erzählt uns der PR-Verantwortliche des Hauses, Joachim Schweier, machen die Eidgenossen 60 Prozent aller Gäste aus.

2009 fand der Spatenstich für das «The Chedi Andermatt» statt, das nach vierjähriger Bauzeit im Jahr 2013 eröffnet wurde. Gestaltet wurde der ikonenhafte Bau vom belgischen Stararchitekten Jean-Michel Gathy, der zuvor diverse Spitzenhotels auf der ganzen Welt, darunter auch das «The Chedi Muscat» im Oman, realisierte. Ein Tophotel, das Sawiris nachhaltig beeindruckt haben muss, denn für sein Projekt in Andermatt holte er nicht nur Gathy, sondern gleich die dahinter stehende Betreibergruppe General Hotel Management Ltd. mit an Bord.

Perfekte Symbiose

Mit dem «The Chedi Andermatt» realisierte die Kette ihr erstes Hotel im Alpenraum. 2016 zog sie sich jedoch wieder aus der Leitung des Luxushotels zurück. Mit Gathy hatte Sawiris einen Glücksgriff gelandet, denn er schaffte es auf gekonnte Weise, alpinen Chalet-Chic mit asiatischen Elementen zu vermählen. Viel heimisches Holz, kombiniert mit drei Meter hohen Decken und reduziertem Design, schafft auch in den 123 Zimmern und Suiten eine perfekte Symbiose aus asiatischer und alpiner Kultur. Panoramafenster holen die Natur ins Haus, und die flackernden Kaminfeuer der über 200 Cheminées schenken Wärme und Geborgenheit. «Wir möchten, dass sich unsere Gäste behütet und wie zu Hause fühlen», erklärt uns Joachim Schweier. Diese besondere Art des Luxus suchen im «The Chedi Andermatt» vor allem jüngere Gäste, das Durchschnittsalter liegt bei etwa 40 Jahren, berichtet er zudem. 

Wer im «The Chedi Andermatt» eincheckt, ist auf der Suche nach dem Besonderen, nach Entspannung und auch nach Action. Wasserfälle, Bergseen und mehr als 180 Pistenkilometer machen Andermatt zu einem Paradies für Wanderer und Skifahrer. Mit der Pistenverbindung von Andermatt, Sedrun und Disentis vor wenigen Jahren entstand das grösste Skigebiet in der Zen­tralschweiz

Andermatt und vor allem das «The Chedi Andermatt» bieten alles, was das Herz begehrt. Selbst wenn die Skiausrütung mal zu Hause liegen geblieben ist, ist das kein Problem, im Fünf-Sterne-Haus wirken Ski-Butler, die jeden Gast nach Belieben mit dem neuesten Material ausstatten. 

Die Gäste werden ausserdem vom Hotel fast direkt zum Skilift transportiert, von gewöhnlichen Skiferien also keine Spur. Andermatt auf die Skisaison zu reduzieren wäre jedoch absolut falsch, denn auch im Sommer hat der kleine Alpenort vieles zu bieten. Die Umgebung lässt sich dann perfekt zu Fuss erkunden – eindrückliche Panoramen inklusive. Mit alpenschweren Beinen lässt es sich dann wunderbar im 2400 Quadratmeter grossen Spa-Bereich des Hotels entspannen. Hier befindet sich der längste Indoor-Pool der Schweiz, 35 Meter lang und eines der beliebtesten Fotosujets des Hauses. Auch hier zeigt sich der Stil des Architekten Gathy, denn der scheint es gross und ausladend zu mögen, palastartig und ultramodern.

Kulinarisch hat Sawiris «Tempel» in den Schweizer Alpen einiges zu bieten. Nicht weniger als fünf Restaurants beheimatet das Haus, die Auswahl für die Gäste ist riesig. Egal, ob klassisches Fondue im «The Chalet» oder asiatische Spitzenküche, kaum ein Wunsch bleibt im «The Chedi Andermatt» unerfüllt. Kulinarischer Mittelpunkt des Hauses ist sicherlich das «The Japanese Restaurant» – eine der besten asiatischen Adressen in der Schweiz. Koch Dietmar Sawyere, der bereits in den Londoner Nobelhotels «Savoy» und «Dorchester» wirkte, hält mit seiner ausgeklügelten japanischen Küche einen Stern.

Wo Omakase, Kaisee oder Sushi auf höchstem Niveau serviert werden, darf natürlich auch der japanische Reiswein Sake nicht fehlen. «The Japanese Restaurant» wartet mit einer Selektion von stolzen 110 Sakes auf. Klassische Weinliebhaber kommen auch voll auf ihre Kosten: Die Weinkarte umfasst etwa 1400 Positionen, die von Moritz Dresing, dem Head Sommelier, verwaltet werden. Die Zigarre nach einem guten Glas Wein oder einem Drink genehmigt man sich in der «The Cigar Library», wo über 540 Formate, darunter wahre Raritäten, zur Verfügung stehen. Ein perfekter Ausklang für einen Abend im längst legendären Haus.

Erschienen in
Falstaff Nr. 07/2020

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