© Sameer Neamah Mahdi/Shutterstock

Traditionslokal in finanzieller Schieflage: »Schmauswaberl« meldet Insolvenz an

Wien
Insolvenz
Gastronomie

Das Beisl am Naschmarkt Wien spezialisierte sich hauptsächlich auf traditionelle Wiener Küche.

Für Gastro-Betriebe zählt die Insolvenz wohl zum schlimmsten Fall und trotz großer Bemühungen und Anstrengungen ist niemand davor gefeit. So geht es nun wohl auch dem Inhaber des Traditionsbeisls »Schmauswaberl« am Naschmarkt, das auf eine lange Tradition zurückblickt. Medienberichten zufolge übernahm Peter Balon das Restaurant im Jahr 2019, nachdem die Vorpächterin das Lokal 57 Jahre geführt hatte.

Das Restaurant spezialisierte sich in erster Linie auf traditionelle Wiener Küche, da nach einem Brand im Lokal finanzielle Mittel fehlten, die den entstandenen Schaden decken sollten, wurden im »Schmauswaberl« fortan ausschließlich Getränke serviert. Auf die Einnahmen soll sich diese Tatsache allerdings nicht negativ ausgewirkt haben, heißt es – bis jetzt. Denn der Restaurantinhaber musste schließlich Insolvenz anmelden.

Pandemie und Betriebskosten

Wie aus dem Insolvenzantrag hervorgeht, waren die Einnahmen bis Anfang 2020 ausreichend, um profitabel zu arbeiten. Das Kultlokal war besonders während der Nacht- und frühen Morgenstunden gut besucht. Doch nach den Corona-bedingten Ausgangsbeschränkungen traf das Lokal der nächste Rückschlag: Die Miete wurde vier Mal angehoben und die Energiekosten stiegen etwa auf das Dreifache. Um den Betrieb trotz aller Widrigkeiten aufrecht zu halten, wurden bereits Sanierungsmaßnahmen eingeleitet, darunter sollen beispielsweise geänderte Öffnungszeiten und ein überarbeitetes Produktangebot fallen.

Auch von monatlichen Veranstaltungen mit Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur ist die Rede, darüber hinaus sollen auch Personalkosten eingespart werden, heißt es. Der laufende Geschäftsbetrieb des Unternehmens sei laut Finanzplan für August, September und Oktober zumindest kostendeckend. Insgesamt gibt es 25 Gläubiger mit Forderungen in Höhe von etwa 100.000 Euro. Das Unternehmen bietet ihnen einen Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren, sowie einer zusätzlichen Barzahlung von fünf Prozent an.


Nichts mehr verpassen!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.

Redaktion
Mehr zum Thema