American Bars in München
Alles spielt sich am neun Meter langen Tisch ab, der aus einem einzigen Baum gefertigt ist. Im ersten Stock der Schumann’s Bar findet man die versteckte Bar-in-der-Bar. Von hier aus beobachtet man durch Holzlamellen das gesellige Treiben in der unteren Etage und bestellt beim Bartender hochkarätige Drinks – was sonst?
Die Bar hinter dem Haus der Kunst ist eine sichere Nummer und trifft jeden Geschmack. Prächtige Wandmalereien auf goldenem Grund zeigen Landkarten, die von der Herkunft der einst ausgeschenkten Weine und Spirituosen erzählen. Heute kommen Klassiker mit Twist ins Glas, wie etwa der »Blood & Sand« mit Orangenschaum.
Einst war Inhaber Stefan Gabányi Whisk(e)y-Experte und Bartender im Schumann’s. Seine Bar empfängt seit über einem Jahrzehnt hungrige Nachtschwärmer, die gepflegtes Trinken zelebrieren. Im zeitlosen Ambiente wird neben makellosen Cocktails auch Barfood ohne Chichi bis in die Nacht kredenzt, wie das legendäre Gulasch.
Man fühlt sich wie in einer traumartigen Zwischenwelt. Also genau, wie man sich fühlen möchte, wenn das Glockenbachviertel einem wieder mal beweist, dass es nach all den Jahren immer noch wirklich alles kann. Das liegt daran, dass der Barmann einem beim Shaken zuzwinkert und am »La Sombra«, der im Glas landet.
Ungezwungen und rough ist die Atmosphäre in Lukas Motejziks »Cocktailkneipe«. Frischeste Zutaten vom Kräuter- und Gewürzgarten am Tresen landen in den ausgefallenen Kreationen von Barmann Lukas Habel und seinem Team. Highlight: der Gin-Cocktail »High on Hope«, der in einer Asia-Box mit Glückskeks serviert wird.
Im Barroom von Emanuele Ingusci, der wahrscheinlich kleinsten Bar der Stadt, begibt man sich auf eine Reise in die Welt des Rums – von der Karibik und Latein-Amerika über Indien bis nach Australien. Zu Jazz aus vergangenen Zeiten und zwischen Hunderten Flaschen werden in intimer Atmosphäre aufregende Südsee-Cocktails kredenzt.
Seit ’74 gibt es den Laden, den damals Bill Deck eröffnete und der seitdem hält, was der Name verspricht: den Glamour der weiten Welt. Hier hat sich schon jeder einen Drink einverleibt. Zumindest jeder, der was auf sich hält. Und das ist in München ja irgendwie jeder. Das Klavier ist nicht nur Dekoration. Auch schön.
Seit 1998 huldigt Michele Fiordoliva in seiner American Bar dem tiefroten Negroni, dem Hauptakteur der Karte, ob als makelloser Klassiker oder aufregende Eigenkreation. Dazu: Hunderte weitere Drinks von Sours bis Spritz. Als Begleitung gibt’s italienische Küchengrüße wie Antipasto misto oder Negroni-Tiramisu.
Seine Bar Auroom zu nennen und sie dann golden zu dekorieren, mag nicht besonders kreativ wirken; aber was auf der Karte und im Glas passiert, ist wahrlich wunderbar. Ob es der »Crème brulée Martini« oder der »Wasabi Lime Sour« ist – hier treffen gute Ideen auf solides handwerkliches Können.
Die Großstadt ist ein Dschungel. Das kann man auch so sehen, wenn man zufälligerweise kein deutscher Singer-Songwriter mit albernem Hut ist. Vor allem, wenn man hier vor den Hängepflanzen an der Bar sitzt und sich einen Drink genehmigt, der so grün ist, wie er schmeckt: volle Power Basilikum. Einfach an der Bar fragen.
Eine Bar voller Whisk(e)y und Kuriositäten: In Wohnzimmeratmosphäre wartet eine umfangreiche Spirituosensammlung, die einige Highlights aus Kentucky und Tennessee bereithält. Zu Cocktails wie »Boston Sour« oder »Corpse Reviver #1« ordert man als Begleitung die beliebten Debreziner oder das Muffuletta-Sandwich.
Ein verborgenes Juwel mitten in der Stadt. Die Bar ist leicht zu übersehen, ist sie doch so minimalistisch und unaufgeregt gehalten wie ihre Karte: Ausgeklügelte Drinks mit europäischen Spirituosen, ausgesuchte Weine und außergewöhnliche Spritz-Kreationen wie der »Novelle Spritz« mit Orangenbitter überzeugen auf ganzer Linie.
Die 1950er-Jahre standen Pate für das sehenswerte Interieur der stylischen Bar. Ein beliebter Meeting Point für Freunde des prickelnden Genusses, Champagner gibt es pur und in einfallsreichen Cocktails gemixt.