Argentinien: Grands Crus aus Gualtallary
Wo die besten Weine Argentiniens entstehen, hat der Falstaff herausgefunden.
Auf der Suche nach den Top-Weinen Argentiniens führt die Reise nach Tupungato im äußersten Nordwesten des Valle de Uco, wo auf rund 1300 Meter Seehöhe Gualtallary liegt, auf dessen kalkreichen Böden die Malbec- und Cabernet-Franc-Trauben für einige der besten Weine Argentiniens wachsen.
Alejandro Vigil, Chefkellermeister von Catena Zapata, war 1994 der Erste, der sich an die höchsten Lagen in Mendoza heranwagte und im kühleren Klima von Gualtallary auf 1450 Meter Reben pflanzte, die intensive und sehr elegante Weine ergaben.
»Die Besonderheit hier ist die unglaubliche Frische der Weine, und die verdanken sie ihrer Säurestruktur«,
Alejandro Vigil, Chefkellermeister von Catena Zapata
sagt Vigil, der hier mit seiner Partnerin Adrianna Catena auch die Gran-Enemigo-Weine erzeugt.
Unter dem Label Per Se bietet wiederum das Önologen-Duo Edgardo del Popolo und David Bonomi ihre auf wenige hundert Flaschen limitierten Meisterwerke an. Die rote Cuvée La Craie kommt ebenso aus Gualtallary wie die beiden reinsortigen Malbec Volare del Camino und Jubileus. Auch La Verdad von Vivo o Muerto, einem Gemeinschaftsprojekt von Jeff Mausbach und Alejandro Sejanovich, stammt aus den sagenumwobenen Höhen.
Kultstatus aber hat vor allem der Gran Enemigo Cabernet Franc von Alejandro Vigils Bodega Aleanna, ein weiterer Top-Cabernet-Franc ist der Riglos Gran Cabernet Franc. Betuchte Freunde der Biodynamie
halten auch Ausschau nach dem SuperUco Gualtallary Blend, dem Genitori Mio der Michelini-Brüder oder dem Imperfecto Malbec von Daniel Pi.

Dass auch die vielleicht besten Weißweine des Landes, die Chardonnays White Stones und White Bones von Catena Zapata aus dem Adrianna Vineyard in Gualtallary stammen – so wie der Top-Malbec dieses Spitzenweinguts –, wird kaum jemanden verwundern. Susana Balbos Dominio del Plata erzeugt hier den BenMarco Expresivo, Doña Paula den feinen Malbec Alluvia Parcel, Zuccardi den Aluvional Gualtallary Malbec, und auch Altos Las Hormigas füllt bereits einen Malbec dieser exquisiten Appellation mit inzwischen 1000 Hektar ab. Es sind überaus wertvolle Lagen, denn für einen Hektar zahlt man bereits mehr als 75.000 US-Dollar.
Die Bewertung der Südamerika-Weine kann hier nachgelesen werden: Das Blut der Anden
Aus dem Falstaff Magazin 01/2017.