Drei Wege, um den Weinbau klimafit zu machen
Neben der Ökonomie wird auch die Ökologie immer wichtiger – auch und gerade in der Önologie. Die Kellerei Bozen macht vor, wie man buchstäblich ausgezeichneten Wein mit Bedacht auf’s Klima machen kann.
Einmal mehr hat ein ungewöhnlich heißer Sommer deutlich gemacht: Unser Klima ist massiv gefährdet und Nachhaltig zu wirtschaften ist in jeder Branche das Gebot der Stunde. Die Winzer machen hier keine Ausnahme: Schließlich geht es beim Klima auch um die Absicherung ihrer eigenen Zukunft. Wie die Übung gelingen kann, zeigt die Kellerei Bozen vor: Ihr Bemühen, das auch einen gut durchdachten, ökologisch einwandfreien Neubau miteinschließt, wurde vom Ökoinstitut Südtirol mit dessen Zertifikat ausgezeichnet. Zusammenfassend kann man drei Gründe nennen, die diese Auszeichnung ermöglicht haben:
- Planung und Dokumentation
- Innovationswillen
- Liebe zum Produkt

1. Gute Dokumentation und Planung
Es klingt vielleicht ein wenig bürokratisch und vordergründig nicht sonderlich „nachhaltig“, aber: Der erste Schritt zu gelebter Nachhaltigkeit sind gute Planung und Dokumentation. Ein wesentlicher Teil davon ist der Nachhaltigkeitsbericht. So wurden z.B. während der gemeinsamen Ausarbeitung des Nachhaltigkeitsberichtes der Kellerei Bozen neben den Mitgliedsfamilien auch die Mitarbeiter in die Definition der langfristigen Strategien und Entwicklungsziele eingebunden.Außerdem sammelte das Ökoinstitut Südtirol eine Vielzahl an verschiedenen Daten des Betriebes und erstellte Kennzahlen, die zur Orientierung und als Definition des Status Quo dienen. Dem Bericht liegen die Kriterien der UN der Sustainable Development Goals zugrunde; er umfasst neben den Umweltauswirkungen und der sozialen Situation auch die wirtschaftliche Situation des Unternehmens.

2. Innovationswillen
Natürlich braucht es auch den Willen, etwas in die Nachhaltigkeit zu investieren. Diesen hat die Kellerei Bozen beim Neubau ihres Hauses zum Ausdruck gebracht und mit dem Neubau in Moritzing ein Statement zur Nachhaltigkeit gesetzt. Nach den Richtlinien des Klimahaus Wine konzipiert, vereint das Gebäude Anlieferung, Verarbeitung, Lagerung und Abfüllung in vier Stockwerken, die nach dem Gravitationsprinzip nahezu ohne Pumpleistungen auskommen.„Mit dem Neubau konnten wir schon einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gehen“, so der Obmann der Kellerei Bozen, Michael Bradlwarter, „aber unser Weg ist noch lange nicht zu Ende. Unser nächstes großes Projekt ist die Installation von Photovoltaikpaneelen an der Südseite des Gebäudes, was erst seit kurzem möglich ist. Die Reduzierung unseres CO2-Fußabdruckes ist ein wichtiger Punkt auf unserer Agenda“.
