Wenn bei uns die Nächte langsam wieder länger werden und die Temperaturen sinken bereitet sich Neuseeland auf den bevorstehenden Sommer vor. Gelegen auf der Südhalbkugel ist der pazifische Inselstaat mit seiner vielfältigen Landschaft eine beliebte Filmkulisse. Weite Sandstrände, saftig-grüne Hügellandschaften oder schroffes Gestein finden sich gerne in Filmen wieder – Weinberge dagegen werden nur selten mit Neuseeland assoziiert.
Weinbaugeschichte mit Hindernissen
Das liegt daran, dass die Geschichte des Landes hinsichtlich dessen noch relativ jung ist: Erst 1819 wurde der erste Weinberg angelegt, 1833 importierte der im Bordeaux ausgebildete Weinexperte James Busby einige Reben von Australien nach Waitangi, gelegen auf der Nordinsel. Doch die 1860 einsetzende Prohibition und die damit verbundenen Verbote verhinderten, dass sich der Weinbau auf der Insel etablieren konnte. Erst 100 Jahre später war es auch in Neuseeland wieder möglich, in einem Restaurant einen Wein zum Essen zu bestellen. Um die heimische Weinlandschaft zu beleben wurden Reben aus Europa importiert – neben Müller-Thurgau waren das Sauvignon Blanc und Chardonnay. Langsam kam der Weinbau auf der Insel in Schwung.
Gelegen in Marlborough zählt das Weingut Cloudy Bay, 1984 von David Hohnen erbaut und benannt nach der gleichnamigen Bucht, heute zu den Pionieren des Landes und wird vor allem für seinen neuseeländischen Sauvignon Blanc geschätzt. Außerdem war Cloudy Bay eines der ersten Weingüter, das Pinot Noir im kargen Central Otago mit seinem kontinentalem Klima vinifizierte. Damit hat Hohnen dazu beigetragen, Marlborough heute zu dem zu machen, was es ist: eine weltweit bekannte und geschätzte Weinregion.