Vom 2. März bis 20. September dreht sich im Lübecker »Günter Grass-Haus« alles um die Liebe des Künstlers zur Kulinarik und deren politische Dimension.
Mit seinem Debütroman »Die Blechtrommel« wurde Günter Grass Ende der 50er-Jahre zu einem weltweit geschätzten und hoch angesehenen Schriftsteller, der sich Zeit seines Lebens nicht davor scheute, Kritik auf politischer und gesellschaftlicher Ebene anzuführen. Genau vierzig Jahre nach Veröffentlichung der Blechtrommel, die heute noch zu den meistgelesenen Romanen der deutschen Nachkriegsliteratur zählt, erhielt der aus Danzig stammende Autor für seine Werke den Literaturnobelpreis.
Neben dem Schreiben hatte Grass eine Vielzahl weiterer Leidenschaften, so etwa die Bildhauerei, Malerei, das Zeichnen oder aber die Kulinarik. Für Grass, der als begeisterter Hobby-Koch seine Gäste gern zu Tisch bat, galt das Essen und seine Zubereitung lebenslang als wichtiges Thema, das er überdies auch in seinen Werken thematisierte: Ob in Romanen, Gedichten, Zeichnungen oder Skulpturen – immer wieder finden kulinarische Themen Platz. So auch in seinem Roman »Der Butt«, in dem Köchinnen aus allen Epochen der Geschichte die Hauptrolle spielen, oder in seinem Werk »Aus dem Tagebuch einer Schnecke«, in dem Grass von der Eröffnung eines Gasthauses träumt und eine Vielzahl an Speisen auflistet, von Hammelkeule und Linsen über Fasan mit Weinkraut bis hin zu Saubohnen und Spanferkel.
Den Hang zur Kulinarik und die politische Dimension des Essens für Günter Grass greift nun die Ausstellung »Grass kocht. Essen im Werk von Günter Grass« auf, die vom 2. März bis 20. September 2023 im Lübecker »Günter Grass-Haus« läuft. Dabei zeigt die Ausstellung neben spannenden Exponaten des Künstlers auch die sinnlich-künstlerische Gestaltung des Essens im Werk von Günter Grass und spannt einen Bogen zur anhaltenden gesellschaftspolitischen Relevanz des Themas.
Zur Ausstellungseröffnung am 1. März 2023 wird Star-Koch Johann Lafer zu Gast sein, um gemeinsam mit Museumsleiter Dr. Jörg-Philipp Thomsa über die Kunst des Kochens und der Literatur zu diskutieren. Im Anschluss bereitet Lafer einen »Butt« auf der Bühne zu, während Schauspielerin Helene Grass aus Textpassagen ihres Vaters vorliest. Karten für die Eröffnungsvernissage liegen bei 19 Euro pro Person.
Günter Grass-Haus
Glockengießerstraße 21
23552 Lübeck
grass-haus.de
