Mit Danijel Kresovic bekommt das Berliner »SodaZitron« einen neuen Küchenchef, der frischen Wind in die Küche bringen soll – und in der Hauptstadt kein Unbekannter ist.
Das österreichische Lokal »SodaZitron« in Berlin Prenzlauer Berg ist einmal auf links gedreht: Erst im vergangenen Sommer übernahm Bernhard Moser die Geschäftsführung des Restaurants in der Kollwitzstraße, dessen Innendesign und Einkauf direkt getreu dem Motto »saisonal und regional« umgestellt wurden. Neben dieser Generalüberholung setzt der Macher des »eat! Berlin Feinschmeckerfestivals« aber auch auf personelle Veränderungen in puncto Küchenleitung.
Als neuen Chefkoch für sein »SodaZitron« gewann Moser nun Profi-Koch Danijel Kresovic, der bereits als Küchenchef im Restaurant »44« tätig war und sein Handwerk etwa im heute dreifach besternten »Rutz« sowie der »Aubergine« in Kapstadt ausbaute. Neben Spitzenköchen wie Marco Müller, Michael Kempf oder Stefan Hartmann zählt Kresovic auch zu den frühen Vertretern eines neuen Berliner Küchenstils.
Während der 50-Jährige Kresovic zuletzt als kulinarischer Berater deutschlandweit Gastronomie-Betriebe mit aufbaute, geht es für ihn dank seiner neuen beruflichen Herausforderung jetzt wieder in die Küche: »Mit Bernhard Moser habe ich einen erfahrenen und verständnisvollen Sparringpartner an meiner Seite«, erklärt Kresovic, der sich sicher ist, »dass an diesem Ort etwas Spannendes entstehen kann.« Auch die Umgebung spreche den kroatischstämmigen Koch an: »Mir haben der Laden und Kiez sofort gefallen«, so Kresovic.
Auch Moser freut sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit, schließlich kennen sich beide Gastronomen bereits seit mehr als 15 Jahren: »Uns verbindet kulinarisch Vieles«, erklärt Moser, den vor allem Kresovics Umgang mit Kräutern und Gewürzen begeistert: »Sein Kochbuch ›Gewürze‹, dass er damals mit Rose Marie Donhauser veröffentlichte, steht heute noch in meinem Bücherregal.«
Mit Kresovic wird sich nun auch die Küchenrichtung des Berliner Lokals ändern, das sich bislang auf österreichische Spezialitäten fokussierte: »Die Basis unserer Speisekarte ist ein wechselndes Menü, das wir, je nach Saison, von ein paar Gerichten à la carte begleiten lassen werden«, so Moser. Statt klassischem Fine-Dining möchten Chefkoch und Geschäftsführer künftig aber lieber auf Casual-Fine-Dining setzen.
Trotz feinerer Nuancen soll die österreichische Esskultur weiter mitschwingen. »Wir werden kein ganz klassisches österreichisches Restaurant mehr sein, in dem es ständig Gulasch und Tafelspitz geben wird. Stattdessen wollen wir unser Wissen und unsere Erfahrung einbringen, um ein gemütlicher Ort der Genusskultur zu werden«, erklärt Moser, der zudem künftig aus einer Weinkarte von 300 Positionen schöpfen wird.
