Im Restaurant »Domo Mea« wartet sardinische Kulinarik darauf, entdeckt zu werden.

Im Restaurant »Domo Mea« wartet sardinische Kulinarik darauf, entdeckt zu werden.
© Domo Mea

Neueröffnung »Domo Mea«: Sardische Küche in Köln

Mit Thunfisch, Artischocken, Fenchelwurst und vielen anderen Spezialitäten bringt das Gastgeberpaar zahlreiche sardische Originale auf den Tisch.

Giuseppe Ruiu und Silvia Frau möchten ihre Heimatküche aus Sardinien nun auch in Köln servieren. Dass es den beiden bei ihrem gastronomischen Vorhaben um das Thema Heimat geht, bezeugt auch der Name des Lokals. Denn »Domo Mea« ist sardisch und bedeutet »Mein Zuhause«.

Schlicht und gut

So archaisch wie die Regionalsprache sind die typischen Zutaten und Speisen der Mittelmeerinsel, die hier konsequent eingesetzt und schnörkellos dargereicht werden. Das hauchdünne »Pane Carasau« als Gruß aus der Küche ist ein fladenartiges Brot, dessen Entstehung vermutlich einige tausend Jahre zurückreicht. Die dazu gereichten grünen Oliven in Salzlake kommen ohne augenfällige Veredelung, mit Biss und kräftigem Aroma auf den Tisch. Ein schlichter und ehrlicher Einstieg in die Küche Sardiniens.

Sardische Nudelspezialitäten und stachelige Artischocken

Das Konzept sieht vor, dass Gäste am Abend aus drei Menüs (Fisch/Fleisch/Vegetarisch) wählen, zwei Weine sind inbegriffen. Die Menüs wechseln nahezu wöchentlich und bestehen aus einer Vor- und einer Hauptspeise. Nach eher deutscher Gewohnheit und entgegen der italienischen »Primo«- und »Secondo-Piatto-«Logik werden in der Hauptspeise auch Nudelspezialitäten serviert. Mal gibt es Fregola, Malloreddus, mal Culurgiones – eine sardische Variante der Ravioli, die hier mit Pecorino gefüllt und von einer Haube aus krümelig gebratener Fenchelwurst gekrönt ist. Die widerspenstig anmutende, stachelige Artischocke oder »Carciofo Spinoso«, die auf der Insel gut wächst und gedeiht, möchten Silvia und Giuseppe ihren Gästen besonders ans Herz legen. Im Menü taucht sie vielfach auf: geschmort, gedünstet, frittiert oder püriert. Das charakterstarke, violette und grüne Gemüse entfaltet in jeder Ausführung seinen süßlich-herben Geschmack wunderbar.

Typisch sardisch: Thunfisch und Bottarga

Der Süden Sardiniens hat eine lange Thunfischfang-Tradition, im Mai und Juni wird dem Fisch mit dem »Girotonno« ein eigenes Kulinarikfestival gewidmet. So darf er auch hier als Tartar nicht fehlen. Er wird zusammen mit Schwertfisch, Bottarga, Mies- und Venusmuscheln in das Fischmenü eingebunden. Passende Weine in rot (Cannonau) oder weiß (Vermentino) stehen mannigfaltig zur Auswahl, auch eine sardische Interpretation des »Spritz« mit tiefrotem Mirto statt Aperol. Der Likör wird aus den Beeren der auf Sardinien allerorts wildwachsenden Myrte gewonnen.

INFO

Domo Mea
Zugweg 3
50677 Köln
domomearestaurant.de

Valeria Scalerandi
Valeria Scalerandi
Falstaff Scout
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