Die deutsche Süßwarenindustrie steht kurz vor einem Streik: Die Gewerkschaft brach Anfang der Woche die Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern ab und ruft nun zu flächendeckenden Streiks auf. Bleiben die Süßigkeiten-Regale im Supermarkt bald leer?
Am Montagabend wurden nach mehrstündigen Gesprächen die Verhandlungen zwischen der Arbeitnehmer-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Bundesverband der Süßwarenindustrie (BDSI) abgebrochen. Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der NGG, kündigte nach dem Scheitern der Verhandlungen an: »Wir werden jetzt eine Streikwelle anschieben, wie sie diese Branche noch nicht erlebt hat.« Seiner Auffassung nach sei die Situation der Beschäftigten aufgrund der extremen Preissteigerungen längst prekär und sie bräuchten eine echte Entlastung und deutlich mehr Geld, statt der von Arbeitgeberseite vorgeschlagenen Peanuts.
Nachdem die Arbeitgeber den Forderungen wie etwa 400 Euro mehr im Monat oder einer Fahrtkostenpausche in Höhe von 50 Euro für die Auszubildenden nicht nachgekommen sind, stehen nun ab Anfang Juni die ersten Streiks bei Unternehmen wie »Haribo«, »Bahlsen«, »Storck« oder »Nestlé« an.
Die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter haben nun also noch rund zwei Wochen Zeit, um sich kurzfristig zu einigen. Sollte kein Konsens gefunden werden, könnten Kunden bald vergeblich nach ihren Lieblingssüßigkeiten suchen – zumindest, wenn die angespannte Situation über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt und die Beschäftigten in den Werken ihre Arbeit mehrere Tage infolge ruhen lassen.
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