Ohne die richtige Versicherung kann ein Urlaub schnell zum finanziellen Desaster werden.

Ohne die richtige Versicherung kann ein Urlaub schnell zum finanziellen Desaster werden.
© Shutterstock

Welche Reiseversicherungen tatsächlich (nicht) sinnvoll sind

Auf Reiseversicherungen wird aufgrund der hohen Urlaubskosten oft verzichtet. Wer den Schaden hat, ärgert sich im Nachhinein oft. Doch welche Reiseversicherungen benötigt man wirklich?

Wenn etwas beim Reisen schief geht, kann es richtig teuer werden: Hohe Stornokosten bei kurzfristiger Urlaubsabsage, hohe Behandlungskosten bei einer Erkrankung im Ausland oder Unfallrechnungen, die schnell ins Unermessliche steigen. Die Situationen sind allseits bekannt und trotzdem denken viele, es sei schlauer – oder sparsamer – auf die massig verfügbaren Reiseversicherungen komplett zu verzichten.

Nicht alle Reisepolicen, die es so auf dem Markt gibt, sind sinnvoll. Manches ist unverzichtbar, bei anderem spart man sich das Geld für die Versicherung lieber, wie der folgende Überblick zeigt:

Die alternativlose Auslandsreisekrankenversicherung

Aus Sicht von Verbraucherschützerin Karolina Wojtal ist diese Police unverzichtbar für Urlauber:innen. Sie leistet in der Regel für medizinische Behandlungen im Ausland und den Rücktransport. Für in der EU versicherte Urlauber gibt es natürlich die Möglichkeit, Rechnungen im Anschluss an den Urlaub bei der Krankenkasse einzureichen. Der Haken ist aber: Die Kosten werden nach den Tarifen des Behandlungslandes erstattet oder alternativ nach den Sätzen der eigenen Kasse. Entscheidet man sich für Ersteres, bekommt man nur das, was auch ein Patient in diesem Land als Erstattung erhält, so Wojtal vom Europäischen Verbraucherzentrum. Das kann bedeuten, dass nicht alle Kosten übernommen werden, weil Patienten in dem anderen Land zum Beispiel ebenfalls Zuzahlungen leisten müssen.

10 Euro vorher statt 100.000 Euro später?

Außerhalb Europas ist die Auslandsreisekrankenversicherung umso mehr unverzichtbar. Allein für Rücktransporte aus Übersee könnten schnell einmal Kosten von mehr als 100.000 Euro anfallen, so die Stiftung Warentest auf ihrer Website. Die Absicherung dagegen ist vergleichsweise günstig: Für Singles gibt es Policen schon für weniger als zehn Euro im Jahr, Familientarife kosten oft nicht mal 30 Euro pro Jahr.

Für viele sinnvoll: Reiserücktrittsversicherung

Neben Unfällen und Krankheiten, die eigentlich immer enthalten sind, können etwa auch unvorhergesehene Prüfungstermine, Schwangerschaften oder plötzliche Arbeitslosigkeit abgedeckt sein. Deshalb lohnt der genaue Check der Versicherungsbedingungen.

Worauf man achten sollte: Einige ältere Policen haben Pandemie-Klauseln – das heißt, sie leisten nicht bei Krankheiten, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Pandemie eingestuft sind. Also auch nicht bei einer Corona-Erkrankung. Möchte man die Flexibilität haben, bis wenige Tage oder Wochen vor Abreise den Urlaub ohne Angabe von Gründen stornieren zu können, kann man stattdessen einen Flex-Tarif hinzubuchen, den viele Veranstalter anbieten – allerdings meist gegen Aufpreis.

Wer sollte sich versichern?

Für wen lohnt sich nun also eine Reiserücktrittversicherung? Laut Verbraucherschützerin Wojtal sollte man den Abschluss besonders bei teuren Reisen und Urlauben mit Kindern in Erwägung ziehen. Die Policen lassen sich für einzelne Reisen, aber auch für ein gesamtes Jahr abschließen. Ein Jahresvertrag deckt alle Reisen für ein Jahr bis zu einem festgelegten Reisepreis ab.

Der Corona-Schutzbrief

Wegen des Verdachts auf eine Corona-Infektion etwa nach einem Schnelltest können Sie nicht fliegen? Oder Ihnen wird deshalb am Zielort die Einreise verweigert? Für solche Situationen genügt der Schutz einer Reiserücktrittsversicherung nicht. Damit daraus entstehende Mehrkosten nicht an einem hängenbleiben, kann man sich gegen diese Unwägbarkeiten für einzelne Reisen mit einer Zusatzversicherung absichern – wahlweise heißt die etwa Corona-Reiseschutz oder Corona-Schutzbrief.

Gut zu wissen

In der Regel lässt sich eine Versicherung noch bis zu 30 Tage vor Reisebeginn abschließen, bei Last-Minute-Angeboten sind es oft drei bis vier Tage nach der Buchung. Sobald etwa eine Erkrankung vorliegt, sollte die Versicherung besser schnell informiert werden. »Nicht auf Genesung hoffen«, so Wojtal. Der Grund: Reicht man ein Attest erst Tage später ein, stellt sich der Versicherer womöglich quer. Übrigens auch gut zu wissen: Wird einem der Koffer aus dem Hotelzimmer gestohlen, sei der Verlust auch durch die Hausratversicherung gedeckt. (APA/dpa)


Ferdinand von Vopelius
Ferdinand von Vopelius
Portalmanager Österreich
Mehr zum Thema
Advertorial
Wohlfühlwelt Carrossa
Das authentische 5-Sterne »Hideaway-Resort« im Nordosten Mallorcas ist in die Saison gestartet.