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Würzburg: Bernhard Reiser eröffnet neues Restaurant

Der Sternekoch erweitert sein Portfolio um einen kulinarischen Treffpunkt auf dem Marktplatz und betreibt somit ab November drei Restaurants in Unterfranken.

In Würzburgs Innenstadt herrscht aufgeregte Vorfreude, denn der u.a. auch als »Schickimicki Koch« bekannte Bernhard Reiser arbeitet in der bayerischen Weinstadt an der Fertigstellung seines neuesten gastronomischen Projekts. Unter den Arkaden direkt gegenüber der Marienkapelle am Marktplatz im Zentrum, soll planmäßig Anfang November das »Aifach Reisers« eröffnen. »Ganz früher war in diesen Räumen die Würzburger Markthalle und dieser Gedanke hat mich inspiriert. ›Aifach Reisers‹ lässt sich mit einem Begriff oder einem einzigen Konzept allerdings nicht erfassen«, sagt der Patron.

»Wir haben hier einen Ort geschaffen, der im Laufe des Tages seine Stimmung, sein Angebot und natürlich auch seine Gäste verändert. Wir lieben es unkompliziert aber kompetent – wir bieten hier etwas an, das wir uns selbst genau so wünschen«,

so Reiser weiter. Ein genussvolles Fluidum also, eine Wandelbar, ein guter neuer Ort für Würzburg, der es dem Gastronomie-Unternehmer darüberhinaus ermöglicht, nun auch im Herzen der Stadt Gäste zu bewirten.

Ein Geben und Nehmen

»Das ›Aifach‹ folgt dabei einer komplett anderen gastronomischen Spur als sein Gourmet-Restaurant ›Reisers am Stein‹. Wir fühlen uns an nichts gebunden und es gibt bei uns keine Karten. Weder für Speisen noch für Getränke. Wir kochen jeden Tag, was der Markt hergibt und worauf wir selbst Lust haben. Für die Weine gilt das Gleiche. Wir bieten nur sieben Schaumweine, sieben Weißweine und sieben Rotweine. Das sind unsere Entdeckungen und Lieblingstropfen und hier wird es viel Varianz geben. Wir sind ganz nah dran an der Historie dieser Räume: eine bunte, lebendige Markthalle«, erklärt der Sternekoch seine Gedanken hinter dem neuen Laden. Nach über zwanzig Jahren in Würzburg hat der quirlige Gastronom ein Netzwerk von Produzenten und Lieferanten, das ein solches Konzept überhaupt möglich macht. Rinder- und Fischzüchter, Bäcker, Imker, Gärtner, Jäger oder WinzerInnen – man kennt die Ansprüche und Arbeitsweise des jeweils anderen persönlich.

Öffnen wird das »Aifach Reisers« jeweils um 11 Uhr Vormittags und das an sieben Tagen in der Woche. Der Plan: Das »Aifach-Team« fängt Tag für Tag die Stimmung des Ortes und der Zeit von neuem ein, beginnt mit etwas kleinem Feinem oder Prickelndem, bereitet dann ein einfaches Mittagessen zu und ab 16 Uhr kommt der Apéro an langen Holztafeln, gefolgt von einem Abendessen.

Ein Herz für Lehrlinge

Mit »Aifach Reisers« will der Gastronom insbesondere seinen Nachwuchskräften eine Plattform bieten, die Verantwortungsbewusstsein, persönlichen Mut und professionellen Entfaltungsmöglichkeiten mehr Raum gibt. Er folgt mit dem »Aifach« dem Gedanken eines professionellen Start-up-Unternehmens und wird es vor allem mit Personal aus den eigenen Reihen besetzen. Die Auszubildenden genießen mit einem Rotations-Prinzip die Vielseitigkeit von Gourmet-Restaurant (»Reisers am Stein«), dem Gasthaus am Main (»Reisers am Zehnthof«) und der unkomplizierten – aber immer hochwertigen – Einfachheit des neuen Lokals auf dem Marktplatz: »Sie lernen auf dieser Art, wie vielseitig der großartige Beruf der Köchin/des Kochs ist«, freut sich der Patron.

Wie sehr ihm die Ausbildung seiner Schützlinge am Herzen liegt, bewies Reiser bereits mit einem wunderbaren Projekt im vergangenen Lockdown-Winter, als er in seinem Flaggschiff-Restaurant einen Abhol-Service lancierte, um den Lehrlingen trotz der geschlossenen Lehranstalten genügend Praxis zu ermöglichen. Die Aktion »Zahlen Sie, was es Ihnen wert ist« war ein voller Erfolg. Mit dem Konzept der »Easy Monday«-Lehrlingsküche, das inzwischen auch dienstags und mittwochs im »Reisers am Stein« umgesetzt wird, setzt er weiterhin richtungsweisende Impulse in der Ausbildung von Köchinnen und Köchen. Seine Auszubildenden gehören regelmäßig zu den Jahrgangsbesten der IHK Bayern.

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