Unter einer anderen Schreibweise, als Piquepoul, gehört diese Sorte zu den alteingesessenen Rebsorten Südfrankreichs. Als rote Version wird sie bereits 1384 erstmalig erwähnt, die weiße Variante folgte erst 1667. Während der rote Piquepoul heute kaum noch anzutreffen ist und nur noch wenige Parzellen in Südfrankreich bedeckt, hat der weiße Piquepoul unter dem Namen sowie der gleichnamigen Herkunft als Picpoul de Pinet im Languedoc fast so etwas wie eine Karriere gemacht. Dort stellt er die einzige ausschließliche Weißweinherkunft der Region Languedoc-Roussillon. Er reift eher spät aus, was allerdings im warmen Klima Südfrankreichs kein Problem darstellt. Er ist fruchtbar und bringt gute Erträge, sollte aber bei guter Qualität stets kurz gehalten werden. Als Standort bevorzugt er eindeutig kalkhaltige Ton- und Sandböden, wie sie eben genau in den Küstenregionen Südfrankreichs vorkommen. Für die Sauerfäule zeigt er eine gewisse Anfälligkeit. In der AOP Picpoul de Pinet nimmt er etwa 1500 Hektar ein und erbringt dort einen sehr frischen, rassigen Wein mit markanter Säure und mitunter auch zwar neutraler, aber strahliger Frucht. Picpoul wird daher auch gerne als „Lippenbeißer“ übersetzt. Vorkommen außerhalb Südfrankreichs sind nicht bekannt.
Diese Rebsorte ist auch bekannt unter den Namen:
Avello, Feher Piquepoul, Extra, Picapolla, Picpoul, Picpoul de Pinet