© Michael Rathmayer

Prison Sunday Gravy aus »Good Fellas«

Die Jungs von »Good Fellas« bereiten diese Speise in ihrer Gefängniszelle zu. Das Rezept zum Nachkochen – in der Küche.

Sunday Gravy – Tomatensauce, in der Fleisch gekocht wurden – gehört zu den Klassikern ­der italo amerikanischen Küche. Die vielleicht berühmteste Version wird gleich zu Beginn des Films »Good Fellas« zubereitet: Vinnie, Paulie und Johnny sitzen zwar im Gefängnis, es scheint ihnen aber nicht allzu schlecht zu gehen: In der geräumigen Zelle bereiten sie ein Festessen zu. Pauli schneidet Knoblauch mit einem Rasiermesser »so dünn, dass er sich im Öl auflöst«, Vinnie ist für die Sauce zuständig (»Drei kleine Zwiebel, zwei große Dosen Tomaten, unbedingt Schwein für den Geschmack.«) und Johnny brät ein mächtiges Steak. Dazwischen wird den Jungs noch ganz selbstverständlich eine Kiste Hummer auf Eis in die Zelle geliefert. Im Film bleibt offen, ob der geschnittene Knoblauch für das Gravy oder eine andere Sauce gedacht ist. Echte Neapolitaner mischen in einer Sauce niemals Knoblauch und Zwiebel – es gilt ein strenges Entweder-oder –, aber wir gehen einfach davon aus, dass in amerikanischen Gefängnissen andere Kochgesetze gelten. Zubereitungszeit: 3 Stunden
Schwierigkeitsgrad:
2 von 5

Zutaten (6 Personen)
6 Stück Zwiebel
10 Zehen Knoblauch
300 g durchzogenes Kalbfleisch, etwa Ossobucco
300 g durchzogenes Rindfleisch, etwa Beinfleisch oder Brust
300 g durchzogenes Schweinefleisch, etwa Schulter oder Schopf
etwas Schmalz, Rinderfett oder Olivenöl
100 ml Weißwein
250 ml Hühner- oder Rindsuppe
4 Dose(n) Tomaten
4 Blätter Lorbeer
etwas Salz
etwas Pfeffer
  • Zwiebel fein würfeln, Knoblauch hauchdünn schneiden. Fleischstücke rundherum gut salzen.
  • Schmalz beziehungsweise Fett in einem großen Topf mit schwerem Boden erhitzen. Die Fleischstücke darin auf allen ­Seiten braten, bis sie eine schöne Farbe genommen haben. Herausheben und für später zur Seite stellen.
  • Im gleichen Topf die Zwiebel bei niedriger Hitze braten, bis sie alles Wasser gelassen haben, gerne 15–20 Minuten. Dann den Knoblauch zugeben und weitere 2 Minuten braten.
  • Den Weißwein zugeben und die Hitze hochschalten. Köcheln, bis die Flüssigkeit fast komplett verdampft ist, dann die Suppe und die Tomaten zugeben und mit einem Kochlöffel grob zerdrücken.
  • Das Fleisch einlegen, die Lorbeerblätter zugeben, die Sauce zum Sieden bringen und bei geschlossenem Deckel auf niedriger Hitze köcheln lassen, bis das Fleisch butterweich ist, etwa 2–2,5 Stunden.
  • Einen Teil der Sauce mit Pasta als Primo servieren, den Rest mit dem Fleisch als Secondo. Unter Umständen hinterher noch einen Hummer servieren.

Erschienen in
Falstaff Rezepte 02/2019

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