Die besten Bars in Deutschland


»Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen«, gilt erst dann, wenn der Hausherr und Hofmeister Münchens sowie der mondäne Tresen im Diesseits nicht mehr walten, wüten und dem Bonvivant mit ausreichend bösen Blumen selbst Baudelaire in Erscheinung bringen. Wittgenstein muss somit warten.

»Spruce« ist Englisch für Fichte, bedeutet aber auch flott und adrett. Ersteres kann schon mal in den raffinierten Drinks landen: »Fichtensprosse« heißt nur einer der saisonalen Cocktails, für den man sich die Botanicals frisch aus Berlins Umgebung pflückt. Zweiteres beschreibt sehr treffend Bar, Bartender und Publikum.
Der Sieger in der Kategorie »American Bar« im Falstaff-Barguide 2022. Eine Kölner Institution mit einem charismatischen Chef und Drinks auf höchstem Niveau. Volker Seiberts »Seiberts« ist eine Oase der Erholung inmitten des Trubels der Innenstadt. Erstklassiges Handwerk, edle Tropfen und einladende Atmosphäre.

Was auch immer man von Charles Schumanns stets spaltendem gastgeberischem Stil halten möchte – in dieser seiner Schaffensstätte hat er gewiss ein Exempel statuiert. Ob auf Steak oder Signora Negroni: Den Stab abzutreten ist dieser gastronomische Stützpunkt jedenfalls längst noch nicht bestrebt.
Man muss klingeln, um in die Bar mit dem kleinen, aber feinen Cocktailangebot zu kommen. Kein Wunder, es gibt nur gut ein Dutzend Plätze am Bartisch – mit persönlicher Betreuung vom Feinsten. Chef Gonçalo legt auch Wert auf Intimität und hat es so unter die »World’s best 50 Bars« geschafft.
Es ist freilich erkennbar, was Klaus Stephan Rainer mit der Abkürzung seines Zweitnamens zu »St.« im Sinne hatte: absolute Vollkommenheit. Uniformiert, stets akkurat und am Werk der ewigen Verwandlung von Ursuppe in »Schmetterlingsmilch«, Sardinen und Forellen, kommt er mitsamt Team diesem Ziel nah.
Die schicke Bar mit dem langen Tresen ist ein wahrer Cocktailtempel in exklusiver Lage im 15. Stock des Campus Towers. Dennis Ilies ist hier der Chef im Ring, ein talentierter Bartender und Mixologe, der Klassiker auf seine Art interpretiert und Eigenkreationen viel Dynamik mitgibt. Weltklasse!

Ein hanseatischer Klassiker ist die Hotelbar des traditionsreichen Hauses. Viel Platz ist hier nicht, doch ein Abstecher lohnt immer. Denn neben rund 70 verschiedenen Whisk(e)y-Sorten und knapp 25 Gins, kommen hier perfekt gemachte klassische internationale Drinks und Cocktails ins Glas.
Das Maison Culinaire mitsamt Gourmettempel Tantris und dem zugehörigen »DNA« stehen der Bar in nichts nach, und wer sich auf eine Adresse verlassen will, suche diese Tresen auf; gestillt werden Hunger wie Durst auf astreinem Niveau. Als das Herzstück des Maison Culinaire selbstredend in pochend Rot.
Wem der Sinn nach einer Bar wie aus einem Buche exzellenter Barkultur steht, ist hier goldrichtig. Gülden scheint es auch aus dem Glas, das qua Aufmerksamkeit und Expertise exakt so gefüllt wird, wie man es sich im tiefsten Herzen zwar gewünscht, doch erst vor Ort zu verstehen gelernt hat.
Grüne Oase in Göttingens Innenstadt. In der sehenswerten Bar dreht sich alles um Pflanzen und Kräuter, die als frische Zutaten und zur Verfeinerung der bemerkenswerten Drinks und Cocktails verwendet werden. Rund 16 Signature Drinks werden angeboten, einer interessanter als der andere.
Mit seinem »Gin Basil Smash« hat Jörg Meyer Cocktailgeschichte geschrieben, der Klassiker steht natürlich auch auf der spannenden Karte der angesagten Bar unweit des Hamburger Rathauses. Dazu kommen hier exquisite Klassiker und Eigenkreationen ins Glas, aber auch Rum- und Champagnerdrinks.
Die Cocktailbar im Belgischen Viertel spielt gerne mit Gegensätzen: klassisch und modern, edel und lässig. Im Glas gibt’s Klassiker und avantgardistische Eigenkreationen. Das gewisse Extra bringen die selbst produzierten Zutaten wie Steinpilz-Whiskey oder Brombeerkaviar. Ein Tipp fürs Szeneveedel.
Fantasievolle Drinks, Herrengedecke 4.0, tolle Biere und circa 300 Spirituosen: Das Suderman steht für ausgezeichnete Qualität und Liebe zum Detail. Gegen den kleinen Hunger gibt es hausgemachte Sandwiches, serviert vom ausgesprochen freundlichen Team in gemütlich-lässigem Ambiente.
Indika Silva hat nicht nur den Namen seiner Bar im Agnesviertel aus Sri Lanka mit nach Köln gebracht. In seiner Karte sind auch die Bar-Bestseller mit sri-lankischem Touch versehen, viele der Eigenkreationen sind mit Arrak, einem vergorenen Palmnektar, gemixt. Asiatisch, gastfreundlich, würzig.

Als »die erste Speakeasy-Bar Stuttgarts« hat sich die Bar zwischen Berliner Platz, Börse und Rotebühlplatz auf die Fahnen geschrieben, ihre Gäste ungestört von den Ansprüchen des Alltags einen allürenfreien Drink einnehmen zu lassen. Gelassenheit will gelernt sein; dabei hilft ein »Morn Star Margarita«.
In der chic gestylten Bar beginnt das Nachtleben bereits um 17 Uhr. Wer möchte, bekommt dann Kaffee oder Tee, doch auch die bunt gestaltete Barkarte ist schon am Start. Die Champagner-Auswahl bietet einen guten Einstieg, nicht verpassen sollte man die Jin-Gui-Signatures wie Shiso Smash.
Uwe Christiansen ist ein erfahrener Barkeeper, Filmdarsteller, Buchautor und Moderator. Aber vor allem ist er kompetenter Berater in seiner Bar auf St. Pauli. Auch wer sich in der Barszene auskennt, erfährt von Uwe noch Neues und bekommt einen coolen Drink gemixt, der einen ins Staunen versetzt.
»Very british« ist in der Hansestadt oft anzutreffen. Richtig kultig wird das in der Bar des Hotels »The George« zelebriert, wenn schon am frühen Nachmittag das Barleben langsam erwacht. Wodka, Rum und Gin sind in der gemütlichen Location gesetzt, die Longdrinks und homemade Cocktails legendär.
Mögen München und Berlin auch ungleich sein – bei Stefan Gabányi fließt alles andere als Antipathie. Viel eher rauschen hier Wellen von Whisk(e)y, ausgegossen wird gehobene Gastlichkeit und in Gedanken an die Kapitale kredenzt: »Buck and Breck«, mit Cognac, Absinth und Champagner, versöhnt verlässlich.