Das Verkostungsprogramm alleine versprach Spektakuläres: Der Fläscher Winzer Christian Hermann lud Freunde, Sommeliers und Presse ein, je einen Wein aus seinen 33 Jahren als Winzer im «Romantik Hotel Säntis» in Appenzell zu verkosten. An der Verkostung beeindruckend war insbesondere, dass auch die Weine aus den Anfangsjahren noch immer strahlten – allen voran der noch überraschend frische Jahrgang 1990. Was auch Christian «Hitsch» Hermann sichtlich freute. Es war seine letzte Flasche.

Geradlinig, ausdauernd und authentisch – so kennt man «Hitsch» als Winzer und Menschen. Diese Attribute zogen sich dann auch durch die gesamte Verkostung. Hermann gehört zu den Produzenten, die seit ihren Anfängen eine klare Linie, ein Ziel verfolgen. Die Qualität soll im Vordergrund stehen und mit ihr folgerichtig auch das Terroir. Die Rebsorten – Pinot Noir, Chardonnay, Riesling und neu Completer – sind die Werkzeuge der Wahl dafür. Während der Verkostung kamen natürlich auch Veränderungen zur Sprache, Persönliche und solche ausserhalb der eigenen Macht. Das Klima etwa, das sich stetig verändert, die damit gestiegene Frostgefahr oder der Holzeinsatz, der in den 2000er-Jahren spürbar zu- und in den letzten Jahren wieder abgenommen hat. Oder auch der Umstand, dass Christian Hermann heute ganz einfach ruhiger und gelassener geworden ist, was man den aktuellen, absolut eleganten und klar terroirgetriebenen Weinen ebenfalls anmerkt.

Und natürlich kamen auch die Emotionen bei dem Anlass nicht zu kurz. Freunde und Wegbegleiter äusserten sich zum Schaffen Christian Hermanns und auch der Gastgeber selbst liess es sich nicht nehmen, ein paar Worte an seine Gäste zu richten. Die emotionale Ansprache gipfelte in einer Liebeserklärung an seine langjährige Partnerin Silvia Bühlmann – samt Heiratsantrag. Und natürlich sagte sie «ja» – die Krönung einer ohnehin schon spektakulären Feier.

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