LUST AUF FREILUFTKINO?
Leinwand oder TV-Gerät? Fix installiert oder doch portabel? Der Wunsch, den Garten in ein privates Open-Air-Kino zu verwandeln, stellt uns vor die »Qual« der Wahl in Sachen Screens – und vor Herausforderungen durch Wind, Wetter und mehr.
08.05.2024 - By Christina Horn
Titelbild: Leinwand mit Stil: Der solar- oder strombetriebene, robuste »Solo 3 Outdoor« von SI, motorisiert oder als fixe Leinwand verfügbar, punktet mit unauffälligem, modernem Design. screeninnovations.com
Emma Stone tanzt als Bella Baxter über die Leinwand, rundum singen die Zikaden, über den Köpfen der sternenklare Himmel: Das private Outdoorkino zählt wohl zu den schönsten Annehmlichkeiten im Eigenheim, stellt aber auch Herausforderungen dar. Denn die Anlage soll nicht nur optisch ansprechend, sondern vor allem funktional sein. Mehrere Lösungsansätze bieten sich an – von simpel bis hin zu extravagant, je nach Budget und Vorlieben. Kostengünstige TV-Anlagen auf einer überdachten Terrasse sind wohl der einfachste Weg zum Open-Air-Viewing; dass diese meist eine unzulängliche Bildqualität im Tageslicht aufweisen und nicht allzu lange haltbar sind, sollte klar sein. Etwas mehr Stabilität versprechen speziell für den Außenbereich konzipierte Geräte, erklärt Thomas Chuchlik, Gründer der HeimkinoWelt.
Luxusleinwände zum Preis einer Kleinwohnung
Er beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit dem Kino fürs Eigenheim – und weiß auch um die exklusivste Bildschirmvariante, die sich etwa in Dubai großer Beliebtheit erfreut: »Es gibt faltbare TV-Geräte, die aus dem Boden herausfahren, diese befinden sich aber schon in der Preisklasse ab 500.000 Euro.« Angeboten werden die Hightech-Lösungen von C Seed aus Wien: Der Screen versteckt sich hierbei im Boden oder in einer skulpturähnlichen Säule, aktiviert fährt er aus und entfaltet Micro-LED-Panels. Etwas preiswerter ist der wetterfeste Samsung-»The Terrace«: Solche speziellen Outdoor-Screens werden möglichst geschlossen und fix verbaut, verfügen über Antireflexbeschichtungen und sind mit einer Helligkeit ab etwa 2.000 Nits besonders leuchtstark. So können sie auch bei ambientem Sonnenlicht noch gute Bildqualität garantieren – ganz im Gegensatz zu Projektoren, die ausschließlich nachts verwendet werden können. Ein weiterer Vorteil der Outdoor-TV-Geräte: Meist ist die Tonanlage bereits eingebaut oder kann als passende Soundbar ergänzt werden.
Auf der kleinen Leinwand
Weniger permanent, dafür umso stimmungsvoller: portable Projektoren, die Filme auf eine Leinwand oder die Hausmauer projizieren. Was viele nicht wissen: »Fixe Installationen im Außenbereich mit einem Projektor sind unüblich, weil das Gerät aufgrund der Witterung kaputtgehen würde«, verrät Thomas Chuchlik. Darüber hinaus fühlen sich Insekten von Licht und Wärme der Beamer angezogen und beschleunigen deren Abnützung. Möglich wäre jedoch der Schutz mittels Klimagehäuse. Auch sollte darauf geachtet werden, dass das Gerät ein Betriebssystem wie Android enthält – so kann es TV- und Streamingdienste ohne Anschluss eines Laptops abspielen. Das bringt einen zusätzlichen Pluspunkt: »Diese Art von Projektoren hat meist auch Lautsprecher eingebaut.« Neuere Modelle wie der »GS50« von BenQ punkten bereits mit hoher Tonqualität; weitere Soundlösungen im Garten reichen von hochwertigen Bluetooth-Boxen bis hin zu Beschallungslautsprechern, die schon in der Bauphase eingeplant werden. Wichtig sei dabei immer, dass sich die Tonquelle möglichst nahe am Publikum befände, so Chuchlik. Von motorisierten Leinwänden rät der Heimkinospezialist – ebenso aufgrund der Insekten, die sich in diesen gerne verfangen – ab, dennoch bieten hochwertige, fix installierte Screens, etwa von SI, den Vorteil einer stabilen, knitterfreien Projektionsoberfläche. Wichtig zu betonen ist bei der Wahl der Outdoor-Screens also: Auch robuste Lösungen können der Umwelt nicht ewig standhalten. Wer aber auf die richtige Installation sowie Schutz vor Wetter, Wind und Ungeziefer achtet, profitiert in jedem Fall länger vom Open-Air-Kino.