@ Sandro Bruecklmeier

Azurblauer Archipel: Traumhafte Villen auf den Malediven

Die Malediven sind eine Traumdestination zwischen Himmel, Sand und Korallenriffen. Doch wer hier nicht nur Urlaub machen, sondern auch Eigentümer:in einer Immobilie werden will, muss einiges beachten, bis es zur Schlüsselübergabe kommt.

21.12.2023 - By Maik Novotny

Header-Bild: »Soneva Jani« Dieses Fünf-Sterne-Resort inmitten des Noonu-Atolls auf der Insel Medhufaru war 2016 das zweite, das Villen zum Kauf anbot. Insgesamt umfasst »Soneva Jani« 57 Villen, davon sind 24 nur per Boot über das Wasser erreichbar. Die Größen rangieren von 300 bis 1.400 Quadratmeter.

Tiefblaues Meer, strahlend weiße Strände, Hängematte vor der ­Hütte. Ein Idyll wie auf einer ­Postkarte. Die Malediven sind der Insel gewordene Traum – und wer träumt nicht davon, hier als Luxus-Robinson sesshaft zu werden? Vielleicht mit eigener Lodge, ­eigenem Strand oder gar eigener Insel? Doch so leicht ist es nicht, diesen Traum Realität werden zu lassen. Denn der Immobilienmarkt auf den Malediven öffnet sich nur langsam. Der ­islamische Inselstaat mit seinen rund 500.000 Einwohner:innen ist schließlich nicht ausschließlich auf den Tourismus angewiesen, die Fischerei ist nach wie vor der stärkste Wirtschaftssektor. Man bleibt gerne unter sich, zumindest was den Besitz von Häusern betrifft. Verkauft wird meistens in der Familie und im Freundeskreis, Makler:innen gibt es kaum.

»Soneva Fushi«-Villa 41 Diese zweigeschoßige Villa mit privatem Freiluftbadezimmer, zwei Gästesuiten, Swimmingpool und Wasserrutsche lässt sich mit der benachbarten Villa 42 zu einer Mega­villa mit neun Schlafzimmern kombinieren.

© beigestellt

»Soneva Jani« Vom Schlafraum öffnen sich Durchblicke auf das umgebende Atoll und das türkise Wasser, kühlende Brisen durchziehen das Innen und Außen der in traditioneller Tropenarchitektur gehaltenen Villen. Alle sind mit Pool und Freiluftdusche ausgestattet.

© Sandro Bruecklmeier

»Die schwimmenden Inseln sind ein innovatives und umweltfreundliches Konzept – und ein ganz neues Produkt.« Robert Green Gründer, Sphere Estates

© Sphere Estates

Strenge Regeln

»Die Malediven haben strenge Regeln, was den Grundbesitz von Ausländer:innen betrifft«, sagt Immobilienexperte Robert Green, Gründer von Sphere Estates, einem der wenigen Anbieter vor Ort. Objekte finden sich praktisch ausschließlich in Resorts, und das erst seit wenigen ­Jahren. Das »Soneva Fushi Resort« mit seinen 64 Villen war 2011 das erste, das die neue gesetzliche Möglichkeit nutzte, die benachbarte Insel »Soneva Jani« folgte fünf Jahre später. Doch selbst dort werden nur sehr wenige ­Objekte überhaupt zum Kauf angeboten und die Abläufe sind genau geregelt. »Man erwirbt die Villen auf Sub-Leasing-Basis, abhängig von der Dauer des Vertrags zwischen dem Resort und der Regierung – das sind maximal 50 Jahre, meistens weniger. Man benötigt für den Kauf ein in den Malediven registriertes Unternehmen, das man mit ­einem Anwalt vor Ort einrichten kann«, sagt Robert Green. »Nach dem Kauf ist eine Steuer von 16 Prozent fällig.« Von der Unterschrift im Kaufvertrag bis zur Schlüsselübergabe ­dauert es rund sechs bis 18 Monate, wenn das Haus erst gebaut werden muss. In der Regel vermieten die Resorts die Villen in den Zeiten, da die Eigentümer:innen sie selbst nicht nutzen, und teilen sich die Einnahmen mit den Eigentü­mer:innen. Diese summieren sich auf zwei bis sieben Prozent des Kaufpreises pro Jahr. Hypotheken sind in den Malediven nicht üblich, die Käufer:innen sind entweder solvent genug oder lassen sich privat finanzieren. ­Allerdings gibt es auch hier von Fall zu Fall ­Finanzierungsmöglichkeiten an Ort und Stelle. So kann man mit manchen Resorts vereinbaren, für eine gewisse Zeit zu ihren Gunsten auf die Mieteinnahmen zu verzichten, was sich als ­steuerlich günstig erweisen kann.

»Amilla«-Aerials Das »Amilla«-Resort bietet seit Kurzem ­neben dem Urlaubsangebot auch Luxusvillen zum Kauf an, alle je nach Lage mit unterschiedlichem Charakter – mal versteckt zwischen Bäumen, mal mitten in der Lagune.

© 2023 Yashlightroom

»Amilla Reef«-Villa Für Singles und Paare geeignet sind diese strahlend weißen, kleinen »Reef Water«-Villen im »Amilla«-Resort. Hier lässt sich vom Schlaf­zimmer aus direkt auf Schnorcheltour gehen. Die Ausrüstung gibt es vor Ort, auch sonst darf man von den Angeboten des Resorts profitieren.

© 2023 Yashlightroom

Generationswechsel

Zwölf Jahre nach dem Start der neuen Kaufop­tion verzeichnen die Malediven schon die ersten Generationswechsel bei den Resortvillen, sprich: die ersten Wiederverkäufe. Auch das Käufer:in­nensegment wird immer jünger, sagt Robert Green. »Früher war es typischerweise die Generation 55 plus, aber heute kommen mit Unter­nehmer:innen aus der Tech-Branche, Hedge­fund-Banker:innen und Prominenten ganz neue Interessent:innen dazu, die noch voll im Berufsleben stehen.« Die meisten verfügen über mindestens 30 Millionen Dollar liquides Vermögen und besitzen schon vier oder mehr Wohnsitze. Die Malediven sind hier als Standort attraktiv, weil die Hotelpreise relativ hoch sind und eine eigene Villa sich finanziell auszahlt. Und natürlich zählen die einzigartige Natur und Aktivitäten wie Tauchen und Schnorcheln. Angesichts dieses steigenden Interesses ist es kein Wunder, dass die nächste Stufe der Entwicklung schon gezündet wurde: die Maldives Floating City, ein Joint Venture zwischen Dutch Docklands und der Regierung der Malediven. Diese komplett neue, auf dem Ozean schwimmende Stadt soll 5.000 Wohneinheiten umfassen, die jeweils am Meeresboden verankert sind und die für Einheimische wie Ausländer:innen zu erwerben sind. Die ersten Einheiten des künstlichen Archipels, der von oben einer ­Koralle ähnelt, sollen 2024 fertig sein.

»Marriott St. Regis« »Garden Villas«, »Beach Villas« und »Overwater« Villas – die Namen erklären sich von selbst. Architektur und Design bemühen sich hier besonders erfolgreich, die traditionellen Bauweisen der Malediven mit neuen Formen zu kombinieren.

© Marriott St. Regis

»Marriott St. Regis« »Garden Villas«, »Beach Villas« und »Overwater« Villas – die Namen erklären sich von selbst. Architektur und Design bemühen sich hier besonders erfolgreich, die traditionellen Bauweisen der Malediven mit neuen Formen zu kombinieren.

© Marriott St. Regis

Die schwimmende Stadt

»Die Idee schwimmender Inseln kursiert hier schon länger«, meint Robert Green. Jetzt soll es endlich so weit sein. Als erstes Projekt werden 13 exklusive Villen im »­Villivaru Island Resort and Spa« auf die azurblauen Wellen gesetzt. »Das Konzept ist sehr innovativ und könnte auch mit Umwelt­freundlichkeit punkten«, so der Experte. »Allerdings ist es ein ganz neues Produkt, das es auf dem Markt so noch nicht gibt. Es wird also spannend, zu sehen, wie die Käufer:innen reagieren.« Doch die Floating City soll mehr sein als ein spektakulärer Marketing-Scoop. Sie reagiert auch auf die ernste Bedrohung durch den steigenden Meeresspiegel, der die Malediven besonders vulnerabel macht – 80 Prozent des Landes sind weniger als ­einen Meter über dem Meeresspiegel. Schon jetzt ist der Platz knapp, die Hauptstadt Malé gehört zu den am dichtesten besiedelten Städten der Welt. Hier soll die Floating City neuen Raum zum Leben schaffen. Wer die paradiesische Inselwelt in Weiß und Blau genießen will, sollte also nicht zu lange warten.

»Fairmont Maldives« Zwar gibt es hier keine Kaufobjekte, doch dafür bieten die 120 Villen mit eigenem Pool und 24-Stunden-Service vom Villa-Host genügend Luxus, um sich hier ganz wie zu Hause zu fühlen.

© Fairmont Maldives

»Fairmont Maldives« Zwar gibt es hier keine Kaufobjekte, doch dafür bieten die 120 Villen mit eigenem Pool und 24-Stunden-Service vom Villa-Host genügend Luxus, um sich hier ganz wie zu Hause zu fühlen.

© Fairmont Maldives

Erschienen in:

Falstaff RESIDENCES Nr. 02/2023

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