(c) Greg Cox/Frank Features/Living Inside

Ein magisches Zuhause in Stellenbosch

Üppige und magische Gärten umgeben das kapholländische Herrenhaus »Le Grand Jardin« in den Weinbergen von Stellenbosch, das Seltenheitswert genießt. Damit hat sich die Familie Fontannaz den Wunsch erfüllt, einen Ort in Südafrika zu schaffen, der Wunder und Abenteuer verspricht.   

18.04.2024 - By Kerryn Fischer

Ein Garten hat das Potenzial, ganz besondere Erinnerungen entstehen zu lassen. Diesen Gedanken hatten auch Sue und Bernard Fontannaz, als sie vor mehr als 20 Jahren »Le Grand Jardin« in der südafrikanischen Weinregion Stellenbosch erwarben – ihr Sohn Arnaud war damals gerade ein paar Monate alt war. »Für uns beide waren die besten Erinnerungen an unsere Kindheit mit der Freiheit großer, weitläufiger Außenanlagen verbunden«, erklärt Sue, die aus einer kleinen Bauerngemeinde im Ostkap stammt, während der in der Schweiz geborene Bernard aus einer Walliser Winzerfamilie kommt. Als Winzer setzte er sich dann auch intensiv mit dieser südafrikanischen Region auseinander, bald gründete er sein Unternehmen »Origin Wine«, einen spezialisierten Anbieter von kommerziellen südafrikanischen Weinen für den Offshore-Markt. Wenig später erwarb er das Weingut »Le Grand Domaine«. Die Begeisterung für den üppigen Garten hält seither an – für die riesigen Himalaya-Zedern, die uralten Eichen, den Magnolienbaum mit riesigen Blüten in der Farbe von geronnener Sahne, Aberhunderte von Rosenexemplaren, die zahllosen Obst- und Nussbäume und den überwucherten Weg, der zu einem Damm am Ende des Gartens führt.

Eine Oase in Stellenbosch

Das Devon Valley liegt im Hinterland von Stellenbosch, gleich hinter dem Papegaaiberg (Papageienberg, nach den Tonpapageien, die die frühen Siedler dort schossen). Die Landschaft ist üppig und reizvoll. Dennoch ist dies kein Ort, an dem man bei einem Südafrikabesuch automatisch vorbeikommt. Als Sue und Bernard »Le Grand Jardin« in den späten 90er-Jahren kauften, war das alte kapholländische Herrenhaus, das 1934 von einem Schüler von Sir Herbert Baker entworfen wurde und einen Blick über das Tal bietet, in einem charmanten, dabei aber dennoch dringend modernisierungsbedürftigen Zustand. Das Paar nahm sich der Aufgabe an, das Haus zu restaurieren und legte dabei Wert darauf, die traditionelle H-Struktur wiederherzustellen. Angespornt durch das Potenzial von Haus und Garten bauten sie einen Weinkeller sowie einen Wintergarten an, wenig später folgte der Poolpavillon und ein Öko-Pool im Damm. »Unsere Idee, einen magischen Ort voller Wunder und Abenteuer zu schaffen, hat sich von da an verselbstständigt«, sagt Sue, wenn sie über die Ausstattung von Haus und Garten spricht. Sie bezieht sich auf das originale antike Jahrmarktskarussell aus den 1940er-Jahren mit Lichtern und Musik, den Schaustellerwagen, die Rikscha, das riesige Tipi, das Baumhaus, das Trampolin und die Außensauna mit Whirlpool.

Florale Originale: Auch im Inneren des Hauses versuchten Sue und Bernard Fontannaz eine Welt der Wunder zu kreieren.

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Kunstvolles Kabinett: Farbakzente und ausgewählte Möbel sorgen für eine stimmungsvolle Atmosphäre.

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Pool-Landschaft: Vom Gartenpavillon aus überblickt man den Pool mit Art-déco-Elementen.

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Abenteuerzone: Auf Kinder wartet in diesem Anwesen eine Überraschung nach der anderen.

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EIN ANWESEN VOLLER ÜBERRASCHUNGEN

Riesige Outdoor-Kronleuchter, eine thematische »Alice im Wunderland«-Schatz­suche sowie ein Piratenausguck auf dem Pizzadeck, eine Seilrutsche über dem Wasser, eine Wasserrutsche in den Damm und eine Hängebrücke wirken dabei mit, den Garten in einen magischen Ort für Erwachsene und Kinder zu verwandeln. Für die Zukunft ist der Bau einer Blumenkapelle in der Nähe der Staumauer geplant, die im gleichen Stil wie das Glashaus errichtet werden soll. Die Idee ist, dabei beide Seiten offen zu halten und die gesamte Struktur mit Blauregen zu bedecken, so dass man »das Gefühl hat, inmitten von Blumen zu heiraten«, lacht Sue und freut sich sichtlich. Sue und Bernard sind generell sehr abenteuerlustig, und in vielerlei Hinsicht ist das Haus eine Erweiterung ihrer Persönlichkeit. »Ich habe ein heiß geliebtes T-Shirt mit dem Aufdruck: ›Stay young, stay foolish‹, das ist zu meinem Lebensmotto geworden«, sagt Sue. Und weiter: »Ich glaube nicht, dass es albern ist, kindlich zu sein, sondern dass das genau der richtige Weg ist, um lebendig und lebenslustig zu bleiben.« Das klingt glaubwürdig aus dem Mund einer Person, die den Kilimandscharo bestiegen hat, 37 Kilometer über den schottischen See Loch Ness gerudert und von Rio nach Kapstadt gesegelt ist. Auch das Energielevel von Bernard ist beeindruckend: Er absolvierte das historische Militärskirennen »Patrouille de Glaciers« und plant für das kommende Jahr, mit dem Land Rover von Kairo nach Kapstadt zu fahren.

»Ich glaube nicht, dass es albern ist, kindlich zu sein, sondern dass das der richtige Weg ist, um lebendig und lebenslustig zu bleiben.«

Sue Fontannaz, Eigentümerin

Landgut-Atmosphäre: Das kapholländische -Herrenhaus stammt aus den 1930-Jahren und liegt malerisch über einem Tal.

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Vergnügungspark: Das Nostalgische ist hier allerorts spürbar, zentral ist es vor allem rund ums historische Karussel.

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EIN ZUHAUSE AUF ZEIT

Als die Familie vor zehn Jahren schließlich nach Großbritannien auswanderte, entschied sie sich, das Haus als Basis zu behalten. Ab diesem Zeitpunkt machten sie es auch anderen Familien zugänglich, die auf der Suche nach einem Familienvilla-Erlebnis in den südafrikanischen Weinregionen waren. Das Konzept war erfolgreich und Sue und Bernard spezialisierten sich mit ihrem Unternehmen »Wonderland Escapes« darauf, besondere Orte, die mit ihrer natürlichen Schönheit und außergewöhnlichen Energie überzeugen, Reisenden zugänglich zu machen. Neben »Le Grand Domaine Wines« und »Bungalow 52« (einem Strandbungalow an Kapstadts berühmtem Clifton 4th Beach) haben sie auch die »Finca La Anita« in der argentinischen Region Mendoza und das »Refuge du Lac de Derborence«, eine Wanderhütte in der Schweiz, in ihr Immobilienportfolio aufgenommen. Ihr jüngster Neuzugang, die »Lince Lodge« in Großbritannien, liegt auf dem Gelände des Blenheim Palace in den Cotswolds. Das »Le Grand Jardin« bleibt dabei ihr Flaggschiff und der Ort, an den sie so oft wie möglich zurückkehren. »Für uns ist es immer noch unser Zuhause und eine Erinnerung an einige unserer glücklichsten Zeiten als Familie«, sagt Sue. In der Eingangshalle stehen unter der Treppe aus burmesischem Teakholz (die in einem Antiquitätengeschäft in Johannesburg aufgespürt wurde) zwei von Arnauds blauen alten Austin-J40-Spielzeugautos, die zu den handbemalten »de Gournay«-Tapeten aus dem Amazonas passen, während die lederbezogenen Wände im Barbereich mit verschiedenen Zitaten von Oscar Wilde über dem Bartresen erstanden hat. Ohne Maßangaben, nur um festzustellen, dass er perfekt passt. Hier ist einfach nichts zu viel und alles hat eine Geschichte.

Farbenspiel: Im gesamten Haus herrscht ein fröhlich-mutiges Farbkonzept.

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Im Blumendschungel: Auch im Masterbedroom wirkt der Garten als entscheidendes Momentum: Die florale Wandgestaltung zieht sich nahtlos über die Vorhänge.

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Spielerische Szenerie: Ein riesiger Kronleuchter verwandelt den Damm zur Abenteuerkulisse.

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Stilmix: Kolonial-Stil gemischt mit zeitgeistigen Zitaten machen das Anwesen gemütlich.

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FANTASTISCHES INTERIOR

Das gilt auch für jedes der sechs Schlafzimmer, die jeweils über ein eigenes Bad verfügen (drei im Haupthaus und drei im Poolpavillon), denen jeweils ein bestimmtes Thema zugeordnet wurde, das sich in einer Fülle von Farben, Mustern und liebevollen Details niederschlägt. Vor allem im Hauptschlafzimmer werden die von Henri Rousseau inspirierten Dschungelszenen an den Wänden lebendig, dank der Kunstfertigkeit von African Sketchbooks, einem lokalen Kollektiv, das von Sue beauftragt wurde und das wiederum mit lokalen Künstler:innen aus den benachbarten Townships zusammengearbeitet hat. Meisterflorist:innen haben um den Kamin herum eine atemberaubende Installation aus Seerosenblättern angefertigt. Sie wurden aus dem Teich gepflückt und passen perfekt zu den Wänden. Bei einem Rundgang durch das Anwesen kommt einem ganz unweigerlich ein bestimmtes Zitat in den Sinn. Es stammt aus dem Klassiker »Der geheime Garten« und lautet: »Solange du einen Garten hast, hast du eine Zukunft, und solange du eine Zukunft hast, bist du lebendig.«

Spielerische Szenerie: Ein riesiger Kronleuchter verwandelt den Damm zur Abenteuerkulisse.

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Erschienen in:

Falstaff LIVING 03/2024

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