Playing with Food: Von Arcimboldo bis Instagram
Ein Bett aus grünem Spargel, ein Gesicht aus dem guten, alten Leberkäse: Social Food-Influencer:innen von Plattformen, wie Instagram, Tiktok oder Pinterest schaffen derzeit Kreationen aus Obst, Gebäck und Butter und setzten sie in einen neunen, figurativen Kontext. Eine kindliche Fantasiewelt aufersteht augenblicklich mit den spielerischen Kreationen. Die LIVING-Redaktion präsentiert ihre Favoriten.
01.02.2024 - By Redaktion
Die sozialen Plattformen sind stets eine Fundgrube für Design-Trends. Einer davon besteht derzeit darin, Kuchen, Früchte & Co,so in Form zu bringen, dass daraus alltägliche Gegenstände oder sonstige figurative Formen enstehen, die der menschliche Geist in einem anderen Zusammenhang codieren muss. Die Posts gehen derart viral, dass Netflix eine Quizshow mit dem Titel »Is it cake?« zeigte, in der eine Jury genau diese Frage über die Kreationen der Teilnehmer:innen beantworten musste. Den Drang aus Lebensmittel mehr als nur etwas Essbares zu machen, haben in den sozialen Medien zunehmend auch Kreative, wobei bei vielen der Kunst- und Designaspekt im Vordergrund steht.
Anleihen aus der Kunstgeschichte
Auch AI-Künstler:innen springen auf den #playingwithfood Hype auf, denn die Audience liebt die naiv-spielerischen Food-Designs, die in eine kindliche Fantasiewelt einladen. Doch so neu ist der Trend gar nicht, unternimmt man einen kunsthistorischen Spaziergang und schlendert durch die Säle des beispielsweise Kunsthistorischen Museums in Wien, so trifft man auf die Ölgemälde von Hofmaler Arcimboldo, der bereits im 16. Jahrhundert die figurative Wandelbarkeit von Essbarem auf die Leinwand brachte und auch Joseph Beys, der Begründer der zweckentfremdeten Ready-Made-Kunst spielte mit dem Aspekt und beeinflusst bis heute viele Künstler:innen, wie beispielsweise den österreichischen Künstler Erwin Wurm, dessen Gurken- und Würstelskulpturen internationalen Anklang in der Kunstwelt finden.
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Erwin Wurms Skulpturen bilden teils scheinbar Essbares ab.