Review & Trends der Stockholm Furniture Fair 2024
Skandinavien ist stets eine wichtige Blickrichtung für Interior- und Produkt-Design sowie die Trends dieser Bereiche. Das nordische Design gilt als hellsichtiger Pulsfühler des Zeitgeistes. Die Stockholmer Möbelmesse 2024 ist soeben zu Ende gegangen. LIVING hat die Top-Trends für Sie in der Übersicht.
21.02.2024 - By Verena Schweiger
Titelbild: Rosarote Kontemplation Der »Reading Room« von Formafantasma sorgte für Aufsehen bei der Furniture Fair 2024 in Stockholm.
Einer der selbstauferlegten Kernaufgaben der Veranstaltung ist es, Kunst mit Kommerz zu vermengen. Die Installation des »Guest of Honour 2024«, das italienische Formafantasma Design Studio, begeisterte mit der Installation »Reading Room« gleich beim Messe-Eingang und stimmte auf die dominierenden Themen der Veranstaltung ein. Das mehrtägige Event führt seit 1951 Stimmen aus Design und Architektur zusammen. Die Messe begrüßte 40.000 Besucher:innen aus rund 60 Länder. Branchengrößen wie Patricia Urquiola, Faye Toogood, Bethan Laura Wood und Joseph Grima waren Teilnehmer:innen und eröffneten facettenreiche neue Perspektiven aus der Welt des Designs. LIVING gibt einen Überblick über die Top-Trends der Stockholm Furniture Fair 2024.
- Nachhaltige Architektur in Verbindung mit regenerativer Landwirtschaft
Die Ausstellung »Farming Architects« von Jordens Arkitekter zeigte einen Entwurf von künftigem Wohnen. Der Aspekt der Nachhaltigkeit und der Zusammenhang mit einem bewussten Sourcing stand dabei im Mittelpunkt. Der Fokus lag auf nachwachsende Rohstoffe, die Forstwirtschaft gewinnt an Bedeutung. Definitiv ein Top-Trend, der das Interior-Design künftig stark beeinflussen wird.
- Lokale Produktion
Das Thema der Nachhaltigkeit ist, wie bereits erwähnt, nach wie vor die tonangebende Strömung in allen Design-Bereichen. Der Mega-Trend beeinflusst nicht nur die verwendeten Rohstoffe, sondern auch die Art der Produktion. Der Beitrag »THE MUSEUM OF MASONITE« des schwedischen Studios Folkform fokussierte diese Thematik und las täglich aus dem Buch »The Production Novellas«, lokale Produktion wurde dabei gefeiert.
Anna Holmquist las bei Folkform zum Thema lokale Produktion täglich vor.
(c) Erik Lefvander
Die Andrea Trimarchi (li.) und Simone Farresin (re.) sind die Designer hinter Formafantasma.
(c) Gregorio Gonella
Der »Reading Room« wirkte wie die reale Umsetzung einer KI-Fantasie.
(c) Andy Liffner- Seventies Style
Bereits im Laufe des Jahres 2023 sah man im Interior-Design stetig mehr Mobiliar im Stil der 1970-er Jahre. Eine robuste Formensprache und erdige Materialien kennzeichnen diesen Trend, der bei der Stockholm Furniture Fair 2024 klar als solcher erkennbar war. Design-Star Ronan Bouroullec präsentierte für die finnische Firma Vaarni den »Maasto«-Stuhl aus Pinienholz. Ebenso sind die typtischen Farben Rot und Orange des Design-Jahrzehnts sowie klobige Sofas auf dem Vormarsch.
- Chrom bei Möbel und Licht
Silber glänzende Oberflächen feiern ihr Comeback bei Möbeldesign und Beleuchtungselemente. Besonders trendy wirken Chrom-Oberflächen im Zusammenhang mit einer funktionalen, nüchternen Formensprache.
- Brutalistischer Design-Einfluss
Edelstahl und unbearbeitetes Aluminium kommen bei immer mehr Designs vor. Die brutalistische Aluminium-Oberfläche setzte beispielsweise Bolle Tham und Martin Widegård beim Design der Wandleuchte »Alma« für Wästberg ein. Auch bei der Oberflächen-Verkleidung ist Silber-Metall top.
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Orange- und Rottöne, eine nüchterne Formensprache und silberne Metalloberflächen in Form von Aluminium oder Chrom sind en vogue.
