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Stillstand in Mailand: Die wichtigste Möbelmesse, der Salone del Mobile, wurde aufgrund der Corona-Pandemie 2020 abgesagt. Was bedeutet das für die Teilnehmer aus der Designwelt? Wir haben uns umgehört und sind auf Verständnis und vorsichtigen Optimismus gestoßen.

01.05.2020 - By Maik Novotny

Vollbremsung

Bald darauf zeichnete sich ab, dass auch dieser Termin nicht zu halten sein würde, als  Covid-19 zur globalen Pandemie wurde. Als der Salone del Mobile am 27. März bekannt gab, dass der Event erst im April 2021 stattfinden würde, überraschte das kaum jemanden. Die wirtschaftlichen Konsequenzen waren unabsehbar, zumal der Salone mit seinen knapp 400.000 Besuchern einen Umsatz von 120 Millionen Euro verzeichnet, plus 250 Millionen Euro für Hotellerie, Gastronomie und Begleitprogramme. Eine Vollbremsung für viele, die sich monatelang auf den Höhepunkt des Designjahres vorbereitet hatten.

Bei den Organisatoren selbst übt man sich in Optimismus und betont, dass das 60. Jubiläum den Salone 2021 zu einem ganz besonderen machen werde. Auch einige der besonders hart getroffenen lokalen Designfirmen echoten die Durchhalteparolen des Bürgermeisters. »Wir sind entschlossen, nicht den Mut zu verlieren«, so das Familienunternehmen Minotti. »Wir werden bald wieder mit voller Kraft am Start sein und den Launch unserer Kollektion 2020 bekannt geben.«

Solidarische Idee

Society Limonta, deren Store im Stadtviertel Brera ein Fixpunkt des Fuorisalone war,
reagiert mit einer solidarischen Idee: Kunden können sich online von den Storemanagern durch die Kollektion führen lassen. Ergeben sich daraus Umsätze, so gehen 20 Prozent
davon an eine Organisation, die italienische Spitäler unterstützt. 

Verständnis prägt die Reaktionen der europäischen Salone-Teilnehmer. »Unser Unternehmen ist bestrebt, so weit es in unserer Macht steht, die Ausbreitung der Epidemie zu verlangsamen. Daher unterstützen wir natürlich die Entscheidung des Salone del Mobile, die Ausstellung
abzusagen«, so der Sanitärhersteller Laufen in einem Statement.

Erschienen in:

Falstaff LIVING Nr. 03/2020

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