© Wittmann

Tipps für den Bettenkauf: »Niemals bei der Matratze sparen«

In der Ruhe liegt die Kraft – oder im richtigen Bett. Wie findet man aber das passende Modell für seine individuellen Bedürfnisse? Und welche Rolle spielt dabei die Matratze? LIVING im Bettgeflüster mit Wittmann-Geschäftsführer Dr. Alexander Sova.

06.12.2020 - By Katrin Ofner

Wie man sich bettet, so liegt man, heißt es im Volksmund. Und daran ist viel Wahres. Etwa ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Bett. Deshalb kommt der Frage nach der richtigen Schlafunterlage eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für einen erholsamen Schlaf sowie für Gesundheit und Wohlbefinden zu. Mit mehr als 120 Jahren Erfahrung im Bereich wertbeständiger Polstermöbel sind die Wittmann Möbelwerkstätten Experten, wenn es um die
richtige Wahl des Betts geht. 

Interview

LIVING: Worauf sollte der Fokus bei der Suche nach dem richtigen Bett liegen?
Dr. Alexander Sova: Das Design fällt immer zuerst auf, es muss optisch gefallen. Anschließend geht es um wichtige Eigenschaften wie Breite, Tiefe, Kopfhaupt, Höhe. Für große Menschen ist vor allem die Länge des Betts entscheidend. Wittmann bietet dahingehend eine Auswahl von 200 cm, 210 cm oder 220 cm an. Zudem gilt: Je höher das Bett ist, umso leichter fällt das Ein- und Aussteigen. Kein unwesentlicher Faktor. 

Ist die Größe eines Betts ausschlaggebend?
Ja. Ein zu schmales oder zu kurzes Bett sorgt dafür, dass der Mensch sich nicht einfach reinlegen kann, sondern seine Position erst finden muss.

Welche Komponente ist bei einem guten Bett entscheidend?
Die perfekte Matratze – das Herzstück des Betts. Empfehlenswert wäre ein Boxspring-System, da hier der Unterbau bereits gefedert ist und somit ein gleichmäßiger Druckausgleich auf den Körper gegeben ist. Ein ganz wichtiger Aspekt: die Luftdurchlässigkeit der Matratze. Jede Umdrehung, die man auf einer Taschen-federkern-Matratze mit einer Boxspring-Basis macht, sorgt dafür, dass Luft von der Matratze bis in den Unterbau gepusht wird. Dadurch haben wir eine sehr gute Luftzirkulation, und es kommt zu keinem Feuchtigkeitsstau. Dieses System wird für Allergiker und Asthmatiker empfohlen.

Woran erkennt man die perfekte Matratze?
Hineinlegen und »erfühlen«. In der Rücken­lage sollte nicht das Gefühl entstehen, wie in einer Hängematte durchzuhängen – das wäre zu weich. Berühren nur die Schulterblätter und die Beine die Matratze, wäre sie zu fest. Der ganze Körper muss die Matratze berühren. Die richtige Härte ist das A und O für einen perfekten Schlaf. Wittmann-Matratzen haben – egal welcher Härtegrad – drei verschiedene Zonen eingebaut. Die Hüfte braucht einen anderen Härtegrad als die Schultern oder die Füße. Schließlich haben wir Menschen unsere Kurven, und diese gilt es opti­-mal zu stützen, ohne den Rücken zu belasten. 

Wenn Partner unterschiedliche Härtegrad-Wünsche haben, was wäre die Lösung?
Frauen liegen meistens weicher und Herren fester, daher empfehle ich zwei einzelne Ma­tratzen mit den gewünschten Härtegraden.

Gibt es einen optimalen Zeitpunkt für das Probeliegen einer Matratze?
Am Vormittag, da der Körper da noch unbelastet ist und man noch ein feineres Gefühl dafür bekommt, den richtigen Härtegrad für sich zu finden. Dabei sollte bequeme Kleidung getragen werden, schließlich schlafen wir ja auch nicht mit Jeans. Vor dem Test ist es wichtig, seine Lieblingsschlafposition zu kennen: Für Menschen, die gerne auf der Seite schlafen, hat Wittmann eine Comfort-Zone entwickelt, die im Schulterbereich elastischer ist. So kann Verkrampfungen und Versteifungen im Nacken vorgebeugt werden. 

Dr. Alexander Sova, Wittmann-Geschäftsführer

»Ein zu schmales oder zu kurzes Bett sorgt dafür, dass der Mensch sich nicht einfach reinlegen kann, sondern seine Position erst finden muss.«

Wie kann das Zusammenspiel zwischen Bett und Matratze bestmöglich gestaltet werden?
Bei einem guten Bettenhersteller gibt es verschiedenste Kombinationsmöglichkeiten. Falls es eine Budgetfrage ist, dann lieber das Bett von einem günstigen Hersteller nehmen, aber niemals bei der Matratze sparen.

Kann eine gute Matratze durch ein schlechtes Bett ihren Komfort verlieren?
Eher durch den Unterbau. Man sollte den Lattenrost beziehungsweise den Superior-Einsatz und die Matratze kombinieren. ­Der Rest ist fürs Auge und kann in jede Geschmacksrichtung gehen.

Ist die Platzierung des Betts ausschlaggebend für gesunden Schlaf?
Das hängt von der Raumgröße ab. In einer Villa platziert man das Bett mittig. Will man die Aussicht vom Bett aus genießen, könnte ein »Wings Bed« die Hauptaussage im Raum sein. In einer kleinen Wohnung sollte das Bett so wenig Platz wie möglich einnehmen, ohne dass auf Komfort verzichtet werden muss. Da wäre das Modell »Iris« perfekt.

Erschienen in:

Falstaff LIVING Nr. 07/2020

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