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Uhrendesign: Ausdrucksstarke Zeitmesser

Rankings liegen stets im Auge des Betrachters – so natürlich auch die besten Uhrendesigns aller Zeiten. Modelle mit hohem Wiedererkennungswert, die über Jahrzehnte hinweg zu den Bestsellern gehören, zählen zweifelsfrei zur Crème de la Crème der Uhrenszene.

06.05.2023 - By Ines B. Kasparek

Was macht eigentlich ein perfektes Uhrendesign aus? In Gesprächen mit Produktentwickler:in-nen und Chefdesi-gner:innen zählt diese Frage zu den spannendsten. Die Quintessenz aller Antworten: Das Geheimnis ist die Summe der Dinge – das Gesamtpaket muss einfach stimmen. Retrospektiv lässt sich jedes erfolgreiche Designkonzept wunderbar analysieren: Anfangs zeichnet es sich meist durch seinen revolutionären Charakter aus. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes seiner Zeit voraus, um sich dann Schritt für Schritt zum viel zitierten »zeitlosen Klassiker« entwickeln zu können. Das Gesicht der Uhr muss eigenständig sein und prägnant, sodass es ein:e Kenner:in der Materie auf den ersten Blick wiedererkennt. Wichtig sind auch Eigenschaften wie Alltagstauglichkeit, Tragekomfort und ausgewogene Proportionen, um auf unterschiedlichste Handgelenke und zu verschiedenen Stylings zu passen. 

Omega, »Speedmaster« Nachdem sie im Weltraum Berühmtheit erlangte, war die »Moonwatch« – rechts in aktueller Ausführung – rasch die begehrteste Armbanduhr ihrer Epoche. Geschichte und Entwicklung dieses einzigartigen Chronographen wurden in zahlreichen Büchern sowie im Omega Museum in Biel dokumentiert.

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Zenith, »El Primero« Ein Uhrmachermeister versteckte während der Quarzkrise die zur Entsorgung bestimmten Komponenten der legendären »El Primero« am Dachboden der Manufaktur und rettete so die Originalteile für die Nachwelt. Eine ungewöhnliche Geschichte, die sich in besonders schönen Heritage-Kreationen widerspiegelt.

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Audemars Piguet, »Royal Oak« Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des ikonischen Zeitmessers erschien die »Royal Oak Jumbo«: technisch am neuesten Stand dank neuem Uhrwerk, Kaliber 7121 – optisch eine Hommage an die Ästhetik des ursprünglichen Modells.

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IWC Schaffhausen, »Große Fliegeruhr« Die Basis legten professionelle Beobachtungsuhren, welche in den 1940ern strenge militärische Anforderungen erfüllen mussten. Die puristische Optik eines Cockpitinstruments sowie die markante Kegelkrone, die auch mit den wattierten Fliegerhandschuhen bedient werden konnte, prägen bis heute das Design der Uhrenikone.

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BEHUTSAME EVOLUTION

Die Kreation ist eine Sache, den Erfolg zu erhalten ist mindestens ebenso herausfordernd. In jedem Fall muss auf eine Weiterent­wicklung mit Augenmaß geachtet werden. Ein sanfter Relaunch von Zeit zu Zeit ist wichtig, um beispielsweise die Gehäusegröße der aktuellen Mode entsprechend zu adaptieren oder um neue Materialien und technische Innovationen zu integrieren. Der Zeitmesser darf bei derartigen Updates nie seinen unverwechselbaren Charakter verlieren. Gelingt all dies über mehrere Jahrzehnte hinweg, ist die Mission erfüllt und man kann von einem der besten Designs der Uhrengeschichte sprechen. So geschehen in den Fällen »Nautilus« und »Royal Oak«: In den 1970ern überraschten sowohl Patek Philippe als auch Audemars Piguet die Uhrenszene mit ungewohnt sportlichen Zeitmessern, die zahlreiche Konventionen sprengten: Die Verwendung von Edelstahl als Gehäuse- und Bandmaterial war im Luxusbereich noch unüblich. Dazu kam bei beiden eine achteckige Lünette, die an ein Schiffsbullauge erinnerte. Was aus den Revoluzzern geworden ist, weiß jede:r Uhrenliebhaber:in nur allzu gut.

WAHRE STERNSTUNDEN 

Manchmal ist es das Design selbst, das eine Uhr zur Ikone macht, manchmal sind es ihre einzigartigen Geschichten, beispielsweise jene der besonders weit gereisten »Speedmaster«. Der Name rührt daher, dass der handgelenktaugliche Stopper Mitte der 1950er-Jahre eigentlich als Racing-Chronograph entwickelt worden war. Dass er ­gemeinsam mit anderen handelsüblichen Chronographen in das NASA-Testprogramm aufgenommen wurde, wusste in der Schweiz vorerst niemand. Der Rest der Geschichte ist ebenso einzigartig wie legendär. Das Design der »Speedmaster« galt nach der Mondlandung als ikonisch. Die Kollek­tion hat seit den 1960ern Hundertschaften von Chronographen hervorgebracht – von »Broad Arrow« bis »X-33«. Innerhalb der Modellfamilie gab und gibt es jedoch immer eine Linie, die das ursprüngliche Design­konzept der »Moonwatch« mit maximaler Authentizität weiterführt. Ebenso diszipliniert gehen Zenith mit dem Zehntelsekunden-Stopper »El Primero«, IWC Schaffhausen mit der legendären »Großen Fliegeruhr« und Breitling mit dem Chronographen »­Navitimer« um. Die modernen Interpreta­tionen sind abwechslungsreich und farbenfroh – umso wichtiger, das eine Modellserie stets den Wurzeln treu bleibt. All diese Uhren gemeinsam bilden ein reiches Erbe, das bei gleichbleibend guter Pflege noch viele weitere Generationen überdauern wird.

Jaeger-LeCoultre, -»Reverso« Das geniale Wendegehäuse entstand 1931 aus der Intention, die Uhr während des Polospiels optimal zu schützen. Seither wurde die »Reverso« mit über 50 verschiedenen Kalibern bestückt und ihre freie Rückseite wurde zur Bühne für unzählige kreative Ideen.

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Cartier, »Santos-Dumont« Kreiert für den Flugpionier Alberto Santos Dumont als ebenso stilvolle wie zuverlässige Begleiterin bei seinen Abenteuern, ist ihr unverwechselbarer Charakter sagenhafte 111 Jahre lang unverfälscht erhalten geblieben. Chapeau, Cartier!

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Patek Philippe, »Nautilus« Nach fast einem halben Jahrhundert präsentiert sich die Sportlichste aus dem Hause Patek Philippe nahezu unverändert und tritt damit den Beweis an, dass geniales Design kein Ablaufdatum kennt.

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Breitling, »Navitimer« Seine Funktionalität setzte Anfang der 1950er neue Maßstäbe. Bis heute vereint der »Navitimer« alle Charakteristika, die ein sportlich-klassischer Zeitmesser haben sollte: Dynamik, Zuverlässigkeit, Präzision, universelle Tragbarkeit, gute Ablesbarkeit und zeitlose Ästhetik.

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Erschienen in:

Falstaff LIVING Jubiläumsausgabe

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