Vienna Design Week 2023
Mit unserer LIVING-Kunstherbst-Serie präsentieren wir Ihnen ab sofort Ausstellungshighlights, Szene-Events und ausgewählte Persönlichkeiten der heimischen Kunstszene. Aktuell: An zehn Tagen im Herbst bespielt Österreichs größtes kuratiertes Designfestival mit rund 200 Veranstaltungen die Stadt. Erneut befragt es die Stellung von Design in der Gesellschaft. Ein Ausblick und Status Quo der 2023 Ausgabe.
22.09.2023 - By Redaktion
Header Bild: Im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Platform« ist auch Uhrenhersteller Rado vertreten.
Die Vienna Design Week bespielt von 22. September bis zum 1. Oktober als Österreichs größtes mulitdisziplinäres Designevent die Stadt. Denn die VDW hat es sich zum Ziel gemacht, sämtliche Bezirke mit einzubeziehen und zum Schauplatz von Designevents zu machen. Bereits zum 17. Mal feiert das Festival die Designlandschaft der Stadt, im vergangenen Jahr haben rund 40.000 Besucher:innen die über 200 Programmpunkte besucht. Die Bereiche Produkt-, Grafik-, Industriedesign, Architektur, Handwerk Nachhaltigkeit und Zirkularwirtschaft, aber auch Social Design und digitale sowie experimentelle Ansätze stehen dabei im Mittelpunkt.
2023 steht Leopoldstadt im Fokus
Jedes Jahr legt die nomadisch konzipierte VDW ihren Schwerpunkt auf einen anderen Bezirk. 2023 liegt der Fokus auf Leopoldstadt, die Festivalzentrale wird am Rande des Wiener Praters liegen. Die Geschichte der Leopoldstadt ist lang und vielfältig: Ursprünglich wurde das Gebiet von zwei Armen der Donau gefasst, auf der Insel dazwischen siedelten sich vor allem Fischer:innen an, im 19. Jahrhundert mutierte es zu einem dicht bewohnten Arbeiterviertel. Heute ist der Zweite lebendig, multikulturell und beliebt für seine bunte Mischung aus historischer und moderner Architektur: Von Prater bis Sofitel von Jean Novel liegen hier viele Wiener Sehenswürdigkeiten, zudem fand vor genau 150 Jahren die Weltausstellung dort statt. Durch das Wanderformat finden oftmals auch Randbezirke Aufmerksamkeit und die ansässige Bevölkerung wird miteinbezogen. »Die Vienna Design Week ist seit nunmehr 17 Jahren fixer Bestandteil und Kick-Starter des Wiener Kulturlebens. Sie vereint, was Wien bei Gästen aus aller Welt attraktiv macht: Kunst, Kultur, Design – eingebettet in ein dichtes internationales Netzwerk«, sagt Wien Tourismus Geschäftsführter Nobert Kettner. Es ist konzeptionsimmanent, dass die Events keine direkten Verkaufsveranstaltungen sind, vielmehr geht es der VDW darum, die unter der kommerziellen Oberfläche von Design liegenden Vorgänge einem Publikum zugänglich zu machen. Beinahe alle Programmpunkte sind bei freiem Eintritt zu erleben.

Designerin Kateryna Sokolova mit Mezza Maiso Gründer:innen Verena Wohlkönig und Jürgen Hamberger.
© Verena Schweiger
Der »Gropius Chair« von Kateryna Sokolova wurde als Limited Edition von dem Design Studio Mezza Maiso präsentiert.
© Verena SchweigerSelbstplanung per App
Mit der eigens für das Festival entwickelten VDW23-App können sich Festivalbesucher:innen auch in diesem Jahr wieder eigene Routen zusammenstellen und spielerisch durch Wien navigieren: Punkte sammeln, Favoriten, Erlebnisse und persönliche Programmhighlights speichern ist dabei leicht gemacht. Dieser Modus lädt ein, noch weitere Design-Events zu entdecken. Die in den 17 Jahren der Festivalgeschichte gewachsenen Formate wie »Passionswege«, »Stadtarbeit« und »Urban Food & Design« sind die festen Bestandteile dabei. Daran schließt eine Vielfalt an Rahmenveranstaltungen wie Talks, Touren oder Workshops an. Ein wichtiger Part des Festivalprogramms sind die von externen Partnern für die »Platform« gestalteten Programmbeiträge. Rado CEO Adrian Bossard gibt sich beigeistert: »Förderung von Talenten im Bereich Sport und Design ist seit jeher ein wichtiges Anliegen unserer Marke und wir sind stolz auch 2023 wieder Partner der Vienna Design Week zu sein.« Das Designstudio Mezza Maiso von Verena Wohlkönig und Jürgen Hamberger ist erstmalig dabei. Sie stellen die ukrainische Designerin Kateryna Sokolova und deren Label Noom vor. Mit ihr realisierten sie gemeinsam mit Studiopepe ihm Rahmen der Mezza Maiso Collectibles eine Limited Editon des »Gropius Chair« der Designerin. Weiters präsentiert sich auch die Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024. Den Titel der europäischen Kulturhauptstadt trägt im kommenden Jahr zum ersten Mal eine inneralpine Region. 23 Gemeinden des Salzkammerguts sind daran beteiligt. Als Bannerstadt fungiert Bad Ischl. Auf der Vienna Design Week ist die Kulturhauptstadt mit dem Projekt »Zimmer mit Aussicht« der Kuratorin Lucy D. vertreten. Dabei dreht sich alles um ein Slow-Hotelkonzept, das sich quer durch das Salzkammergut erstreckt. Lokale Hoteliers und Zimmeranbieter schaffen reizvolle Spezialzimmer in nachhaltiger Gestaltung.

Die Wiener Traditionsmarke Lobmeyr feiert in diesem Jahr sein 200-jähriges Bestehen, im Rahmen der Designweek wird das Unternehmen und auch die Ausstellung im MAK eingebunden.
© Davies Starr, Lobmeyr
Das kultige Wiener Design Studio MOWO präsentiert sich auf der Vienna Design Week. Mit ihrem jungen Unternehmen MOWO hat sich Lisa Stolz auf elastische Sitzmöbel aus Formsperrholz spezialisiert. Durch die ungewöhnliche Kombination aus Ästhetik und Funktionalität brechen die Möbel nicht bloß mit dem Konzept des traditionellen Sitzens, sondern lassen es außerdem zu einem aktiven, spielerischen Erlebnis werden.
© Niko Havranek, Vienna Design Week
Gemeinsam mit dem Angewandte Interdisciplinary Lab (AIL) präsentiert ARTist, der Alumniverein der Universität für angewandte Kunst Wien, ausgewählte Arbeiten von Absolvent*innen, die an Ort und Stelle zu erschwinglichen Preisen erworben werden können.
© Lea Dorr, Vienna Design Week