Von Friseur bis Kuchen: Ein Design-Concept Store von 3 Brüdern
Wie die Gebrüder Gepp aus dem Wienviertel ihre Talente bündeln und in ein einzigartiges Konzept in Wien umsetzen.
03.11.2023 - By Carolin Schmid
Café, Bistro, Friseur und Patisserie - all das versteckt sich hinter dem Concept-Store der Brüder Franz-Ferdinand, Florian und Fabian Gepp. Mit warmen Farben, viel Holz, Rundbögen und einem Hang zum Traditionellen haben sie einen bisher einzigartigen Ort in Wien erschaffen. Gustav Emil Paula Paula, benannt nach der Art wie die drei seit Kindertagen ihren Nachnamen am Telefon buchstabieren. »Unser Name ist Gepp - Gustav Emil Paula Paula! Das wurde immer ungefragt in einer Wurst gesagt«, erinnert sich Florian. »Da wir mehrere Konzepte unter einem Dach vereinen, fanden wir, es passt ganz gut, wenn auch unser Geschäft aus mehreren Namen besteht.« Florian ist ein gelernter Friseur, sein jüngerer Bruder Fabian ist Patissier, und Franz-Ferdinand, der Älteste, ist Wirtschaftsingenieur und kümmert sich bei Gustav Emil Paula Paula um Verwaltung, Administration und Finanzen. Ein perfektes Trio also mit klar abgesteckten Aufgabenbereichen, das in der Konditorei mit dazugehörigem Kaffeehaus der Eltern schon in jungen Jahren lernte problemlos miteinander zu arbeiten. »Ein wertschätzender Umgang ist uns nicht nur mit den Kund:innen wichtig, sondern auch untereinander im Team. Das haben wir als Kinder schon gelernt als wir im Kaffeehaus aushelfen mussten«, meint Florian.
Eine Stimmung: Kaffeehaus und Friseursalon
Es war die Erfahrung, die Florian in jungen Jahren im elterlichen Kaffeehaus machte, die ihn Jahre später, kurz nach Beendigung seiner Friseurlehre auf die Idee des heutigen Konzepts brachte: »Die Stimmung freitagnachmittags im Salon war genau die gleiche wie früher im Kaffeehaus. Und somit hatte ich gleich diesen Connect, dass man beide super miteinander kombinieren könnte.« Auch gefiel es ihm, dass sich somit für die Kundschaft mehrere Fliegen mit einer Klappen schlagen lassen. In der Mittagspause zum Friseur und während der Warte- und Einwirkzeiten etwas Gutes zu essen, oder sich Freitagabend mit einem Gläschen Prosecco beim Haare schneiden auf das Wochenende einstimmen. Im Friseurbereich steht ein großer runder Holztisch, an dem die Kund:innen essen, plaudern oder arbeiten können während die Haarfarbe einwirkt. Bei der Umsetzung der Einrichtung war den Brüdern von Anfang an klar, dass es ein Ort zum Wohlfühlen sein soll. »Wir wollen es ganz gemütlich wie früher im Kaffeehaus haben. Man soll sich einfach wohlfühlen, wenn man bei uns durch die Tür kommt«, erklärt Florian. Holzstühle von Thonet, rosa Marmortische und eine stimmungsvolle Beleuchtung ehren die Wurzeln der Familie Gepp.
Neuer Standort, gleiches Konzept
Im September 2019 eröffneten Franz-Ferdinand, Florian und Fabian das Gustav Emil Paula Paula im ersten Wiener Gemeindebezirk in der Nähe des Kunsthistorischen Museums. Vier Monate später kam der erste Coronabedingte Lockdown und bildete für viele Gastronomen und Friseure den Beginn einer nervenaufreibenden Zeit. »Wir haben diese Zeit super gemeistert, aber nach vier Jahren in unserem Lokal im ersten Bezirk haben wir uneitel Bilanz gezogen und kamen zu dem Schluss, dass wir uns neu aufstellen wollen«, fasst Florian die Entscheidung für einen Umzug zusammen. Die steigenden Energiepreise, die Inflation und der Fachkräftemangel machte es den Brüdern schwer ein 15-köpfiges Team zu stabilisieren. »So weiterzumachen war uns zu gefährlich. Die letzten vier Jahre haben Kraft gekostet«, gibt Florian ehrlich zu. Eine Veränderung musste her und so ist das Gustav Emil Paula Paula in den siebten Bezirk gezogen. Seit dem 2. November 2023 erwarten Kund:innnen und Gäste in der Mondscheingasse 16 wie gewohnt einen Ort, an dem man sich die Haare schneiden lassen kann, frühstücken, Mittag essen oder Kaffee und Prosecco trinken kann. Mit einem Team aus sechs Personen freut sich Florian auf den neuen Abschnitt: » Es fühlt sich jetzt mit neuem Standort und kleinerem Team so an, als wären wir genau da, wo wir unterbewusst schon immer sein wollten.«