1 x 1 des Opernball-Dresscodes FÜR SIE UND IHN

Stylehacks für den Opernball für SIE

• Gibt es für die Wahl der Robe noch No-Gos?

Wirklich daneben liegt Frau nur, wenn das Ballkleid nicht bodenlang ist. Ansonsten sind den persönlichen modischen Vorlieben keine Grenzen gesetzt – ob auffällig, extravagant oder schlicht, Frau darf tragen, was sie will und was zu ihr passt.

• Wieviel Haut darf die Dame zeigen?

Die Designer sind sich in dieser Frage einig: Diese Entscheidung liegt im Ermessen der Trägerin. Weniger ist am Ball aber jedenfalls mehr. Zu viel Haut zu zeigen wirkt schnell plump, auf dem Opernball sollte auf Eleganz gesetzt werden - trotz aller Individualität. Eine schulterfreie Robe in Kombination mit einer passenden Stola, die abseits des Tanzparketts getragen wird, ist beispielsweise eine gute Variante, wenn man mehr Haut blitzen lassen will.

• Ist ein Dirndl Opernball-tauglich?

Da scheiden sich die Geister der beiden Designer – vielleicht liegt es an der Herkunft der beiden: Thang de Hoo (mit seinen niederländisch-chinesischen Wurzeln) ist – trotz seines Plädoyers, dass alles erlaubt ist – beim Dirndl dann doch skeptisch: Dieses, findet er, gehöre auf den Jägerball und nicht in die Oper. Der gebürtige Oberösterreicher Hörl hält dagegen: Ein Festtagsdirndl sei für jeden Ball geeignet, zumal »die Tracht in der österreichischen DNA liegt«.

• Was sollte Die Dame bei der Schuhwahl beachten?

Die Zeiten, als Ferse zu zeigen als tabu galt, sind lange vorbei. Ebenso sind Lederschuhe, die früher als Straßenschuhe und damit als unfein galten, längst nicht mehr verpönt. Ob offen oder geschlossen, die Schuhe sollten zum Gesamtlook passen. Noch viel wichtiger – und das ist die Crux: Die Schuhe sollten tanzbar, also bequem sein. »Unbequeme Schuhe sind eigentlich das einzige Don’t, spätestens nach drei Stunden bereut man das«, sagt de Hoo.

Stylehacks für den Opernball für IHN

• Wohin mit Uhr, Handy und Schlüssel?

Statt den Zeitmesser am Handgelenk zu tragen, gehört zum Frack eine Taschenuhr. Der Rest an Habseligkeiten des Herrn sollte ebenfalls in den Taschen Platz finden. Ordens- und Ehrenabzeichenträger dürfen ihren Frack damit schmücken. Achtung, das Goldstar-Abzeichen gehört nicht auf den Frack.

• Darf man bei Stecktuch und Fliege Individualität zeigen?

Bitte nicht. Zum festlichen Frack beim Ball gehören weißes Stecktuch und weiße Fliege – schwarz umhalst sind die Kellner, wer es bunt treiben will, sollte dies tunlichst im Bereich der nicht sichtbaren Kleidung tun.

• Muss die Fliege außer weiß noch etwas sein?

Tatsächlich sollte sie von Hand gebunden sein. Auch wenn es für Laien schwer zu glauben sein mag, Herrenausstatter Nicolas Venturini schwört, dass Kenner den Unterschied merken. Bei ihm kann man von der Masche bis zum Frackhemd nicht nur alles kaufen, er bietet auch einen Anziehservice an.

• Ist das Frackanlegen eine Wissenschaft?

Das nicht, aber wer zum ersten Mal ins Fest-Outfit schlüpft, sollte etwa eine halbe Stunde einplanen. Kein Fehler: eine Anprobe ein paar Wochen zuvor. Sitzt alles, wie es soll? Am Balltag gilt: »nur net hudeln« und »von unten nach oben«. Auf Wäsche folgen Hose und Schuhe (schwarz, Lackleder) – das Binden der Schuhbänder könnte im steifen Hemd zur Gymnastikübung werden. Dann folgen Hemd, Weste und viele Knöpfe: Beides wird nicht nur zu-, sondern auch in die Hose geknöpft. Mit der vollendeten Verknüpfung ist der schwierigste Part geschafft. Pro-Tipp für Individualisten: ausgefallene Manschettenknöpfe!

• Wie hält die Hose?

Niemals mit einem Gürtel, Frackhosen haben gar keine Gürtelschlaufen. Das Tool für den richtigen Sitz sind Hosenträger: weiß mit schwarzen Schlaufen. Zusätzliche Verbindung zwischen Hemd und Hose schafft das Einknöpfen von Ersterem in Zweitere.

• Was trägt Mann darunter?

Neben der Unterhose darf es auch ein Unterhemd sein. Ein gutes Ballhemd und ein guter Frack sind aber aus feinstem Stoff, in dem man nicht so schnell ins Schwitzen kommen sollte. Die Frage »Unterhemd oder nicht?« ist also eine der wenigen, wo der Frackträger Spielraum hat. Für die Socken gelten schwarze Seidenstrümpfe als Maß aller Dinge.

• Muss die Fliege außer weiß noch etwas sein?

Tatsächlich sollte sie von Hand gebunden sein. Auch wenn es für Laien schwer zu glauben sein mag, Herrenausstatter Nicolas Venturini schwört, dass Kenner den Unterschied merken. Bei ihm kann man von der Masche bis zum Frackhemd nicht nur alles kaufen, er bietet auch einen Anziehservice an.

• Frack ausziehen, Kragen öffnen, Masche lockern?

All das ist frühestens im Taxi am Heimweg erlaubt.

DIESER BEITRAG ERSCHIEN IM FALSTAFF OPERNBALL SPECIAL 2024.