(c) Schüller

Das Comeback der Vorratskammer

Geht es um Funktionalität in der Küche, spielt das Thema Aufbewahrung eine große Rolle. Kein Wunder also, dass rund um die Vorratskammer mit großer Lust sortiert, organisiert und nach passenden Designlösungen gesucht wird.

25.04.2024 - By Marlene Mayer

Titelbild: Moderne Speis: Das Möbelwerk Schüller hat sich auf schlaue Stauraumlösungen spezialisiert. schueller.de

Bewahren, verwahren, verwalten. Die Speisekammer vermittelt immer schon Sicherheit. Sie steht für Ordnung und Planbarkeit, hat mit Genuss ebenso viel zu tun wie mit Grundversorgung, verströmt eine beruhigende Wirkung und spielt dabei doch mit Erwartungen. Da ist es nur konsequent, dass das Thema Vorrat gerade in Krisenzeiten verstärkt in den Fokus rückt. Weil das Weckglas immer auch ein Versprechen an die Zukunft abgibt und Themen wie Sauerteigaufzucht und Fermentierungstechnik mit der Verschiebung ins Private (ja, Corona!) zuletzt eben besonders interessant wurden. In dieser Gemengelage wird die Speisekammer nun zu einem neuen alten Sehnsuchtsort – wo der Gärtopf seinen Platz neben den Getränkekisten hat und Konserven und Vorratsbehälter fein säuberlich und akkurat aufgestapelt sind.

Ordnung auf 4 Quadratmetern

Wer selbst baut, plant daher in der Regel bereits im Vorfeld eine Vorratskammer, wer mit bereits vorhandenem Grundriss konfrontiert ist, sucht häufig nach Möglichkeiten den Lebensmittelstauraum zu optimieren. »Die Speisekammer bekommt von Bewohner:innen entweder sehr viel oder überhaupt gar keine Aufmerksamkeit«, weiß der amerikanische Architekt Bob Borson, der von Berufs wegen einen Schwerpunkt auf »Pantry-Design« legt. Mit der richtigen Planung stehen die Chancen auf nachhaltig geordnete Verhältnisse jedenfalls deutlich besser, da sind wohl alle Raumplaner:innen mit Borson einer Meinung. Es sind bestimmte Parameter, die sich hier etabliert haben – Größe, Temperatur- und Lichtverhältnisse, Ordnungssysteme sind die Schlagworte, die dabei relevant sind. Die optimale Quadratmeteranzahl wird mit vier kolportiert, der Raum sollte idealerweise direkt an die Küche anschließen und an einer Außenwand liegen. Empfohlen werden Temperaturen von konstant kühlen 15 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit um die 70 Prozent. Was diese Eckdaten angeht, unterscheidet sich die moderne Vorratskammer nicht grundlegend von der traditionellen bäuerlichen Landhausspeis längst vergangener Tage. Doch selbst wo heute noch der Speck von der Decke hängt und die Kartoffeln in der Erde liegen, haben mittlerweile moderne und praktische Ordnungs- und Lagerungssysteme Einzug gehalten.

Speisekammer heute: Von Flex-Box bis Kreuzeck

So hat sich eine ganze Reihe an Herstellern auf Regalsysteme spezialisiert, die flexibel und modular an die unterschiedlichen Bedürfnissen der lagernden und sammelnden Bewohner:innen angepasst werden können. Schüller entwickelte etwa ein Ordnungssystem, das darauf angelegt ist, jeden vorhandenen Zentimeter optimal auszunutzen. Man denkt also in die Höhe und in alle Ecken hinein, kippt Regalbretter (für Getränkekisten), setzt Kreuze in Schub-laden für allgemeine Ordnung, nutzt stapelbare und größenverstellbare Flex-Boxen.

Maximal platzsparend: Lebensmittelaufbewahrung

Auch der deutsche Küchenhersteller next125 legt den Fokus auf das Verstauen und Sortieren und hat sich des kleinteiligen Innenlebens von Schränken und Laden angenommen. Herausgekommen ist das Ordnungssystem »Primus«, bei dem Chaos im Grunde keine Chance mehr hat. Individuellere Gestaltungsmöglichkeiten bietet der Einsatz der vielen Dosen, Kisten und Gläser nahezu aller großen Designhersteller. Die Serie »Truehomeware« von dottings für Riess ist dabei etwa längst zu einem modernen Klassiker geworden, aber auch die Borosilikatgläser von Hay bringen Farbe in die Speis. Und bunt ist Ordnung doch gleich noch etwas schöner.

Erschienen in:

Falstaff LIVING 03/2024

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