(c) alle Bilder Verena Haider

EIn begeehrtes Sammlerstück trägt Ente

Der Jägerball-Fächer ist unter den weiblichen Ballgästen ein begehrtes Accessoire. Die burgenländische Künstlerin Verena Haider setzt der Schönheit des Neusiedler Sees und seiner Vogelwelt mit der diesjährigen Gestaltung der Damenspende ein Denkmal.

24.01.2024 - By Kristina Mitrovic

Er ist das wohl beliebteste Sammlerstück des traditionellen Jägerballs: Der eigens gestaltete Fächer, der nun schon seit vier Jahren mit den Werken wechselnder Künstler und Künstlerinnen veredelt wird. In diesem Jahr verbirgt sich die sorgfältige Handarbeit einer Künstlerin aus dem Burgenland dahinter, denn das östlichste Bundesland hat dieses Jahr die Ball-Patronanz inne.

Verena Haider, deren künstlerisches Talent sich bereits in frühen Jahren zeigte, inszeniert in ihren Werken ihre starke Verbundenheit zur Natur. Aufgewachsen auf einem Bergbauernhof liebte sie stets das Malen im Freien, was sich später für ihre Arbeit als besonders maßgebend herauskristallisierte. Die Künstlerin erhält dadurch einen neuen Zugang zur Umgebung – sie betrachtet ihre Motive stets aus unmittelbarer Nähe, bevor sie den Pinsel in die Hand nimmt. Erfolg im kommerziellen Sinn ist ihr nicht so wichtig. Sie macht auch nur noch das, was ihr wirklich Spaß macht, erklärt die Burgenländerin. »Ich möchte, dass Menschen Freude an den Bildern haben, so wie ich Freude beim Erschaffen habe.« Zu den wichtigsten Veränderungen ihrer künstlerischen Karriere gehörte die Aquarellmalerei genauso wie die einfache Bleistiftzeichnung. »Das Aquarell hat eine sehr lange Tradition,  die Technik wurde etwa immer schon auf Reisen für Skizzen verwendet. Sie ist sehr spannend und verlangt sehr viel Erfahrung.«

In ihren Werken, welche vor allem auf ihren »Malreisen« durch Europa entstehen, zeigen sich größtenteils Stadtansichten, viel Natur und Menschenkörper. Haider ist der Meinung, dass eine gekonnte Zeichnung das Grundgerüst einer gelungenen Malerei ist. Entscheidend für das Projekt, den Jägerball-Fächer zu entwerfen, war nicht nur der diesjährige Veranstaltungsfokus auf ihre Heimat, das Burgenland, sondern die Möglichkeit, die Naturwelt einmal auf eine andere Art und Weise abzubilden als auf einer Leinwand.

Einzigartig und Unverkennbar

In den vergangenen Jahren zierten den Jägerball-Fächer oft Motive wie Wildschweine, Hirsche und Gämsen – allesamt klassische Jagdtiere. Für Haider war es von großer Bedeutung, sich nicht auf bereits verwendete Motive zu beschränken und stattdessen etwas zu finden, das das Burgenland in seiner Einzigartigkeit repräsentiert. Der Neusiedler See und die Vogelwelt im Nationalpark waren dann schnell als Motiv gefunden.

»Dieser Steppensee ist durch seine einzigartige Flora und Fauna unverkennbar. Und der Säbelschnäbler ist sowas wie das Wappentier des Burgenlands, weswegen dieser auf jeden Fall vorkommen sollte. Die Graugans ist vom See auch nicht wegzudenken.« In Bezug auf die Farbgestaltung hat sich die Künstlerin bewusst für eine naturnahe Darstellung entschieden. Die Verwendung von vielen Blau-, Grün- und Brauntönen erschien ihr besonders passend für einen Fächer, der schließlich dazu dient, an heißen Tagen Abkühlung zu verschaffen. Diese Farb­palette soll nicht nur die Natur des Neusiedler Sees widerspiegeln, sondern auch die Authentizität und Verbundenheit des Burgenlands zu seiner landschaftlichen Umgebung unterstreichen.

Warum eigentlich ein Fächer?

Ein toller Blickfang für den Abend ist er allemal. Und besonders die Damen schätzen das passende Emblem für eine Veranstaltung mit festlichem Charakter. Aber warum wurde gerade der Fächer zum Symbol des Jägerballs? Die Idee scheint ganz einfach. »Man hat immer gerne einen Fächer parat. Besonders wenn es zu warm ist oder dichtes Gedränge herrscht«, erklärt Christa Kummer-Hofbauer, Präsidentin des Vereins Grünes Kreuz und Veranstalterin des Jägerballs. »Und dann war klar, den Fächer als Ballspende zu wählen und ihn als eine Art Sammlerstück zu deklarieren.«

So wurde dann die Idee geboren, jedes Jahr eine Künstlerin oder einen Künstler einzuladen, den Fächer für den Jägerball zu gestalten. Heuer ist es bereits das vierte Mal und wir möchten diese Tradition auf jeden Fall fortsetzen.« Die Künstler stammen entweder aus dem jeweiligen Bundesland, das im Fokus des Balls liegt, oder haben einen Bezug dazu.

Der Jägerball-Fächer wird wie jedes Jahr direkt beim Eingang ausgeteilt. Rund 2500 Stück werden heuer produziert. »Das Feedback ist sehr positiv. Es bleiben auch nie welche übrig«, sagt Kummer-­Hofbauer.

DIESER BEITRAG ERSCHIEN IM FALSTAFF JÄGERBALL SPECIAL 2024.

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